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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Projekt „NS-Raubgut in den Sondersammlungen“

Im Fokus: Die Zugänge zu den Sondersammlungen der Stabi zwischen 1933 und 1945

Seit 2018 fördert das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ein Projekt zur Provenienzforschung, das die laufenden Recherchen der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut ergänzt. Statt der bisher untersuchten allgemeinen Buchbestände stehen hier die Sondersammlungen der Stabi im Fokus. Die im Projekt beschäftigte Historikerin Anneke de Rudder überprüft Materialien aus den Nachlässen, Autographen, Karten, Briefe, seltene Bücher, Druckgrafiken und Einzelstücke aus dem Bereich der alten Drucke. 2020 hat das Zentrum Kulturgutverluste eine zweite Projektphase (https://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=29702) und 2022 eine weitere Förderung bewilligt, sodass die Forschungen bis 2024 fortgesetzt werden können.

Zwischen 1933 und 1945 kam eine große Anzahl von teils wertvollen Stücken in die Bibliothek, hauptsächlich durch Ankäufe bei Antiquariaten und Auktionshäusern. Darunter befinden sich einige verdächtige oder bereits erwiesene Fälle von NS-Raubgut. Viele dieser Stücke sind Unikate, oft auch privater Art, die für die Familien von NS-Verfolgten bis heute einen hohen emotionalen Wert besitzen. Der besondere Charakter dieser Objekte und ihre zum Teil lückenhafte Erschließung erfordern aufwändige Recherchen.

Ziel der Forschungen ist es, in den Sondersammlungen durch eine systematische Überprüfung NS-Raubgut zu identifizieren, gefundene Fälle an die „Lost Art“-Datenbank zu melden, Erben und Rechtsnachfolger zu ermitteln und schließlich, soweit möglich, die Gegenstände zu restituieren bzw. faire und gerechte Lösungen zu finden. 2019 konnten im Rahmen des Projekts Bücher an die Erbin des Fontane-Patensohns Hans Sternheim zurückgegeben werden (weitere Informationen); 2022 wurden 250 Autographen Hamburger Dichter an die Erb*innen des Literaturwissenschaftlers und Schriftstellers Heinrich Spiero restituiert (weitere Informationen). Weitere Restitutionen sind geplant. Eine 2022 gezeigte Sonderausstellung (weitere Informationen) präsentierte Zwischenergebnisse des Projekts und stellte Methoden und Fragestellungen der Provenienzforschung vor.

Weiterführende Links:
https://retour.hypotheses.org/1060
https://doi.org/10.11588/anno.diglit.ZU5p96KhRvusdI0v4vVQOw_2
https://doi.org/10.1515/bd-2020-0094

Kontakt:

Arbeitsstelle Provenienzforschung - NS-Raubgut


Anneke de Rudder / Dr. Wiebke von Deylen
Historikerin / Leiterin
E-Mail: nsraubgut@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-3348 / -2225
Telefax: +49 40/42838-3352