Die Inhaltsbeschreibung versucht, zugleich einen Überblick über das in der Handschrift überlieferte Werk wie auch über dessen Präsentation in der vorliegenden Quelle zu geben. Hierzu werden Informationen zu verschiedenen Aspekten in jeweils unterschiedlicher typographischer Form mitgeteilt.
Kern und gleichsam Gerüst der Inhaltsbeschreibung sind Grundinformationen zu jedem der "Sätze" eines Werkes, womit hier und im folgenden auch Rezitative eingeschlossen sind ("Basiszeile", in normaler Schriftgröße, beginnend mit Spiegelstrich); zusammengenommen ergeben diese Angaben die musikalische Grobstruktur des in der Quelle überlieferten Werkes, also die Abfolge der Rezitative, Arien, Ensembles etc. Ergänzt wird dieses Gerüst bei Opern und Oratorien durch Angaben zur Szenenstruktur ("Szenenzeile", in kursiver Schrift, nach rechts eingerückt) sowie durch die Verzeichnung der wichtigsten musikalischen Parameter der geschlossenen musikalischen "Nummern" ("Musikzeile", in kleinerer Schrift, ebenfalls nach rechts eingerückt).
Grundinformationen
Die "Basiszeile", die die wichtigsten Grundinformationen zu jedem Satz enthält, steht in normaler Schriftgröße und linksbündig und beginnt stets mit einem Spiegelstrich.
Nach dem Spiegelstrich ist zunächst verzeichnet, um welchen Satztyp (Rezitativ, Arie, Sinfonia etc.) es sich handelt und welche Personen beziehungsweise Rollen des Werkes beteiligt sind. Der Quelle entnommene Angaben sind weitgehend originalgetreu wiedergegeben; die Groß- und Kleinschreibung wurden aber dahingehend vereinheitlicht, daß Satztypus und Rollenname groß, alle anderen Angaben klein geschrieben wurden. Angaben, die sich in der Quelle nicht direkt zu Beginn des Satzes, sondern am Ende des vorhergehenden finden, stehen in Winkelklammern (< >). Ergänzte Angaben stehen in eckigen Klammern ([ ]) und sind standardisiert, wobei [Rec] für Recitativo secco, [Rec acc] für Recitativo accompagnato steht. Sänger- oder Stimmlagenangaben in der Quelle sind in runden Klammern wiedergegeben.
In kursiver Schrift folgt das Textincipit des jeweiligen Satzes. Die Wiedergabe des Textzitats folgt in Schreibweise und Interpunktion weitgehend der Quelle, doch ist das erste Wort stets groß geschrieben. Personenwechsel innerhalb des wiedergegebenen Textzitats sind durch Gedankenstriche ( - ) gekennzeichnet.
Am rechten Seitenrand ist die Folio- oder Seitenzahl vermerkt, auf der der jeweilige Satz beginnt. Dabei bezieht sich eine Zahl mit angehängtem "r[ecto]" beziehungsweise "v[erso]" stets auf eine Foliierung, eine Zahl ohne einen solchen Buchstaben stets auf eine Paginierung. Eine eventuell vorhandene alte, vom Schreiber oder einer späteren Hand herrührende Numerierung der Arien oder auch aller "Musiknummern" ist unmittelbar hinter dem Spiegelstrich und vor der Angabe des Satztypus' wiedergegeben.
Angaben zur Szenenstruktur
Die "Szenenzeile", die Angaben zur Szenen- und Akteinteilung wiedergibt, ist durch kursive Schrift und Einzug nach rechts typographisch abgesetzt.
Von den bei vollständigen Opernpartituren üblichen Angaben zu Beginn jeden Aktes und jeder Szene werden die Angaben zur Akt- bzw. Szenennummer sowie die Namen der jeweils auf der Bühne befindlichen dramatis personae wiedergegeben. Die Schreibweise der Quelle wurde weitestgehend respektiert. Aus Platzgründen mußten weitere Angaben wie Beschreibung des Bühnenbildes oder der Kostüme fast durchweg ausgelassen werden, was durch entsprechende Auslassungszeichen angezeigt wird. Offensichtlich fehlende Angaben wurden ergänzt.
Bei Ariensammlungen, die die Arien (sowie eventuell Ensembles und Instrumentalsätze) einer Oper ohne die Rezitative enthalten und in denen somit in der Regel keine Szenenangaben begegnen, wurde der besseren Übersicht wegen vor jeder Arie die jeweilige Szene ergänzt. Alle Ergänzungen sind durch eckige Klammern gekennzeichnet.
Angaben zur Musik
Die "Musikzeile", die Angaben zu den wichtigsten musikalischen Parametern Tempo, Tonart, Taktart und -zahl sowie Besetzung enthält, steht in kleinerer Schrift und ist nach rechts eingerückt. Diese Angaben erfolgen nur bei geschlossenen "Nummern" wie Instrumentalsätzen, Arien, Ensembles und Chören, nicht jedoch bei Secco- und Accompagnato-Rezitativen.
Tempobezeichnung
Die Wiedergabe der Tempobezeichnung folgt weitgehend der Schreibweise der Quelle, doch sind Abkürzungen in der Regel stillschweigend aufgelöst und die Groß- und Kleinschreibung standardisiert.
Tonart
Als Tonart wird die Haupttonart des jeweiligen Satzes wiedergegeben; sofern die Generalvorzeichnung von der heute üblichen abweicht, ist dies als Fußnote angemerkt.
Taktvorzeichnung
Die Wiedergabe der Taktvorzeichnung folgt den Angaben in der Quelle; sofern 4/4 oder alla breve vorgezeichnet ist, die Takte aber lediglich zwei Viertelnoten umfassen, ist dies nach der Taktvorzeichnung in Klammern mitgeteilt.
Taktzahlen
Die angegebenen Taktzahlen beruhen auf durchlaufender Zählung der notierten Takte. Wenn einzelne Takte (ausgenommen jedoch der Schlußtakt der Arie) länger oder kürzer sind als nominell korrekt, ist dies in einer Fußnote vermerkt.
Tempo-, Tonart- und Taktwechsel
Falls der B-Teil einer Da-capo- oder Dal-segno-Arie in einem oder mehreren der Parameter Tempo, Tonart und Taktart notationstechnisch vom Hauptteil abweicht, stehen diese abweichenden Parameter des Mittelteils nach einem senkrechten Strich ( | ). Aufgrund der Beschränkung auf notationstechnisch abweichende Parameter ist eine abweichende Tonart des Mittelteils nur dann verzeichnet, wenn sich die Generalvorzeichnung ändert; die in diesen Fällen angegebene Tonart ist stets die Anfangstonart des B-Teils. Da ein eventuelles Überleitungsritornell zum Dal segno in aller Regel wieder in den Parametern des A-Teils steht, werden lediglich die seltenen Ausnahmen von dieser Regel in Fußnoten angemerkt. Bei Wechsel von Tempo, Tonart oder Taktart innerhalb des A- oder B-Teils einer Arie sind die abweichenden Parameter nach einem Bindestrich (-) angegeben.
Besetzung des Satzes
Bei der Angabe der Besetzung des Satzes gibt die Reihenfolge, in der die einzelnen Instrumente aufgeführt werden, die Partituranordnung in der Quelle wieder. In der Quelle vorhandene Instrumentenbezeichnungen werden möglichst originalgetreu wiedergegeben, wobei jedoch Abkürzungen in der Regel stillschweigend aufgelöst wurden und die Groß- und Kleinschreibung standardisiert wurde. In der Quelle fehlende Instrumentenbezeichnungen werden in eckigen Klammern ergänzt, wofür standardisierte Abkürzungen verwendet wurden (vgl. Abkürzungsverzeichnis). Die Wiedergabe der Partituranordnung richtet sich in den meisten Fällen nach den Verhältnissen zu Beginn eines Satzes; streckenweise abweichende Partituranordnungen sind in der Regel unter Angabe der betreffenden Takte als Fußnote angemerkt.
Bei paarig besetzten Instrumenten bezeichnet die Angabe "I/II" eine Notation in zwei Systemen, die Angabe "I&II" hingegen eine zweistimmige Notation in einem System.
Holzbläser, für die in der Quelle kein eigenes System vorgesehen ist, deren Mitwirkung aber durch Vermerke zu Beginn (z. B. "Oboi ne' soli ritornelli", "Fagotti sempre col Basso") oder innerhalb eines Satzes (z. B. "qui entrano i Flauti") angezeigt ist und/oder für die an bestimmten Stellen einzelne Alternativtakte notiert sind, sind im Katalog durch ein Sternchen (*) hinter der Instrumentenbezeichnung markiert.