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Das Wolfgang-Borchert-Zimmer im Altbau der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg galt unter Literaturinteressierten als Geheimtipp, seit Borcherts Mutter Hertha 1976 den Nachlass ihres Sohnes der Bibliothek vermacht hatte. In Borcherts 100. Geburtsjahr zieht der Nachlass, bestehend aus seinen Möbeln, seinen Büchern, Tabakspfeife, der berühmten Küchenuhr und vielen weiteren Objekten, nun in eine „bessere Lage“: Am 11. Mai wird im Hauptgebäude der Bibliothek die „Borchert-Box“ eröffnet, ein Glaskasten mit zwei Räumen, in denen die neue Ausstellung Dissonanzen. Wolfgang Borchert (1921-1947) Platz findet.
Dass die Pandemie eine feierliche Vernissage unmöglich macht, nimmt der Kurator Konstantin Ulmer relativ gelassen. „Die Borchert-Box ist als dauerhaftes Angebot geplant“, erklärt er. „Sie wird sieben Tage die Woche bis 24 Uhr zugänglich sein, wenn wir wieder im Normalbetrieb sind.“ Zudem sei ein Großteil der Ausstellung – neben „Borcherts Zimmer“ beispielsweise die virtuelle Karte „Borcherts Hamburg“ sowie die vier Sideboards, die den Besucher*innen das kurze, intensive und von Gegensätzen geprägte Leben und Werk des Autors vor Augen führen – über die Ausstellungswebsite zugänglich. Auch der „Borchert-Bot“, ein Gedichtautomat, dessen „dichtende“ künstliche Intelligenz mit den Texten des Jubilars trainiert wurde, ist sowohl über einen Touchscreen vor Ort als auch am Endgerät zu Hause nutzbar.
Mit der Ausstellung, die von der Hermann Reemtsma Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gefördert wurde, wagt die Staats- und Universitätsbibliothek einen Spagat. Sie möchte einer neuen Generation von Leserinnen und Lesern einen Erstkontakt mit Borchert ermöglichen und gleichzeitig denjenigen, die Autor und Werk gut kennen, Neues präsentieren. Erstmalig ausgewertet wurde für die Ausstellung beispielsweise Borcherts Bibliothek.
Mit der Ausstellung und einer Reihe von (Online-)Veranstaltungen leistet die Stabi auch ihren Beitrag zu dem stadtweiten Festival „Hamburg liest Borchert“, mit dem der Jubilar im Mai gefeiert wird.
Ausstellungswebsite: https://borchert.sub.uni-hamburg.de
Eröffnungsvideo (u. a. mit Mirko Bonné): YouTube-Kanal der SUB
- Beides mit Freischaltung/Premiere am 11. Mai um 17 Uhr
Pressefotos: stabi.hamburg/pressefotos (Credit: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
Für Nachfragen:
Dr. Konstantin Ulmer
Borchert-Jubiläum
Tel.: 040-42838-5918 / 0178-6874093
konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
