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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Bach und die Musikstadt Hamburg

Dienstag, den 05.10.2004

Pressemitteilungen

Ausstellung der Staatsbibliothek anlässlich des 79. Bachfestes

Titel: Bach, seine Musik und sein Erbe in der Musikstadt Hamburg im 18. Jahrhundert
Dauer: 15. Oktober bis 18. Dezember 2004

Die Ausstellung der Hamburger Staatsbibliothek stellt Bach, seine Musik und sein Erbe in den Kontext des Hamburger Musiklebens im 18. Jahrhundert. Neben Dokumenten und Archivalien der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek, des Staatsarchivs und aus anderen Sammlungen werden auch ausgewählte Bachiana präsentiert.

In Johann Sebastian Bachs Lebensgeschichte spielte Hamburg mehrfach eine Rolle. Den Freischüler in Lüneburg (1700-1702) zog v.a. die hiesige Orgel- und Organistenszene an und wahrscheinlich auch die Gänsemarkt-Oper. Im Herbst 1720 reiste er nach Hamburg und bewarb sich um die Organistenstelle an St. Jakobi, sagte aber kurz darauf wieder ab. Der Hamburger Rat war indirekt daran beteiligt, dass Bach 1723 die Leipziger Kantorenstelle erhielt - man ließ den eigenen Kantor Georg Philipp Telemann, in Leipzig bereits gewählt, nicht gehen. Anerkannt als Orgelvirtuose und kunstreicher Kontrapunktiker, geriet Bach mit seiner geistlichen Vokalmusik hier erstmals öffentlich in die Kritik: eher verhalten bei Johann Mattheson (1725) und heftig attackiert von Johann Adolph Scheibe (1737/38).

Auch für Bachs Nachruhm spielte Hamburg eine Rolle. Ab 1768 wurde die Stadt dank der Kantorentätigkeit seines Sohnes Carl Philipp Emanuel früh eine Stätte der Bach-Rezeption – der Sohn führte Werke des Vaters auf. Schließlich barg die Stadt zwischen 1768 und 1805 wichtige Teile des Bachschen Erbes, darunter das Altbachische Archiv, bevor diese Kostbarkeiten zwischen 1789 und 1805 veräußert wurden.

Über die biographischen Bezüge hinaus illustriert die Ausstellung die These, dass die Stadtrepublik im 18. Jahrhundert nicht nur Handelsmetropole, Zentrum der Aufklärung und der lutherischen Spät-Orthodoxie, sondern auch Musikstadt war. Telemann als ihr bedeutendster musikalischer Protagonist glaubte nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten 1723 nicht, „daß irgendwo ein solcher Ort, als Hamburg, zu finden, der den Geist eines in dieser Wissenschaft [= die Music] Arbeitenden mehr aufmuntern kann“. Am Beispiel der Kirchenmusik, dem damals noch immer wichtigsten Bereich musikalischer Aktivität, wird gezeigt, wie sie in Hamburg organisiert war und ausgeführt wurde.

Die Ausstellung findet statt im Rahmen des 79. Bachfestes, Hamburg, 29.10.-7.11.2004.

Informationen: www.bachfest-hamburg.de; info@bachfest-hamburg.de

Kontakt:

Dr. Konstantin Ulmer


Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5918

Foto von Konstantin Ulmer