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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Die Illustrationen von Andersens Märchen

Freitag, den 22.07.2005

Pressemitteilungen

Ausstellung in der Hamburger Staatsbibliothek

Titel: Des Dichters neue Kleider - Andersens Märchen im Spiegel der Illustration
Laufzeit: 5. August bis 10. September 2005

Die Ausstellung zeigt die in Deutschland erschienenen Werkausgaben und Bilderbücher des dänischen Dichters: die frühen illustrierten Ausgaben des 19. Jahrhunderts ebenso wie die zahllosen Jubiläumsausgaben des Jahres 2005. Das Spektrum der künstlerischen Handschriften reicht von der biedermeierlichen Romantik Ludwig Richters bis zum derbrealistischen Kreidestrich von Günter Grass.

Unter den Hamburger Künstlern führt die Spur von Otto Speckter über Ernst Eitner, Wilhelm M. Busch, Günter Stiller bis hin zu Sabine Friedrichson, deren Illustrationen zu Andersens Märchen (1982 und 1985) inzwischen zu den „Klassikern“ gehören.
Die Geschichte der Illustrationen zu Andersens Märchen beginnt nicht, wie zu vermuten, in Dänemark, sondern in Deutschland: mit einer Ausgabe im Vieweg Verlag, Braunschweig. - 1838 veröffentlichte der Verlag, der bereits ein Jahr zuvor Andersens Roman Nur ein Geiger auf Deutsch herausgebracht hatte, eine erste Sammlung von Andersens Märchen und Erzählungen für Kinder, übersetzt vom dänischen Major Georg Friedrich von Jensen. Das kleine Bändchen war mit drei Kupferstichen von Georg Osterwald (zu Das Feuerzeug, Däumelinchen und Des Kaisers neue Kleider) ausgestattet. Den Titel umrahmte eine Baum-/Blütenranke, in der verschiedene Märchenszenen arrangiert wurden.

Andersen selbst war begeistert; die führende dänische Zeitung Statstidenen sprach überrascht von einem Phänomen: „Früher übersetzten wir aus dem Deutschen, nun holen sie die Kinderbücher von uns.“ - Während in Dänemark die Kritik noch verhalten auf Andersens jährlich erscheinende Märchen reagierte, verpflichteten in Deutschland bereits mehrere Verlage bedeutende Künstler der Zeit, um neue Ausgaben herauszubringen. In Hamburg war es der bekannte Künstler und Lithograph Otto Speckter, der für den Verlag Robert Kittler 1846 und 1848 zwei Bände Neue Märchen von Andersen mit 40 Lithographien illustrierte. Der Dichter, der den Künstler in Hamburg mehrfach besuchte, lobte die Illustrationen des „genialen Speckter“ später als „die schönsten und genialsten“.

Kontakt:

Dr. Konstantin Ulmer


Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5918

Foto von Konstantin Ulmer