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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Ausstellung: „Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg“

Donnerstag, den 22.02.2007

Pressemitteilungen

Pressemitteilung und Einladung zur Vernissage

Ausstellung: „Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg“
Dauer: 2. März bis 7. April 2007

Erstmals ist in Hamburg eine Ausstellung über die Homosexuellen-Verfolgung in der Hansestadt zu sehen. Anhand von großformatigen Schautafeln und rund 100 Exponaten bietet sie einen Überblick über die Auswirkungen der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung und gewährt Einblicke in individuelle Schicksale. Ein Beispiel ist der dreizehnte HSV-Präsident Emil Martens, der dreimal wegen seiner sexuellen Orientierung verhaftet und schließlich kastriert wurde. Außerdem werden exemplarisch einige Täter vorgestellt. Die Themen reichen von der Denunziation Homosexueller aus der Bevölkerung, der so genannten „freiwilligen Entmannung“ über die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz (Entzug der ärztlichen Approbation, Aberkennung von akademischen Titeln) bis hin zur Verschleppung und Ermordung im KZ.

Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek: „Neben der Situation in der NS-Zeit wird die Kriminalisierung von Homosexuellen bis ins Jahr 1969 thematisiert. Wir sind stolz, diese Ausstellung in unserem Haus zeigen zu können.“

Unrühmliche Schlaglichter aus dieser Zeit sind die polizeiliche Observierung von Lokalen und öffentlichen Toiletten („Tanzverbot“ und „Hamburger Toilettenverbot“) oder auch die Beschlagnahmung einschlägiger Zeitschriften. Vorgestellt werden aber auch hanseatische Juristen, die sich für die Rechte der Homosexuellen eingesetzt haben. Erstmals sind Fotos von der Internationalen Polizeiausstellung 1966 in Hannover zusehen, bei der die Hamburger Sittenpolizei Homosexuelle und Transvestiten als arbeitsscheu, Kinderverführer, Mörder und Räuber dargestellt hatte.

Die Ausstellung wurde erarbeitet von der Initiative „Gemeinsam gegen das
Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“, großzügig unterstützt vom Völklinger Kreis e. V. (Bundesverband schwuler Führungskräfte) und durch private Spenden.

Öffentliche Führung mit Kurzvortrag am 23. März, 19 Uhr. Weitere Informationen unter www.hamburg-auf-anderen-wegen.de/stolpersteine.



Selbstverständlich stellen wir honorarfreies historisches Fotomaterial zur Verfügung.

Kontakt:

Dr. Konstantin Ulmer


Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5918

Foto von Konstantin Ulmer