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Das Gewand der Bücher

Mittwoch, den 08.07.2009

Pressemitteilungen

Staatsbibliothek zeigt Werke des Hamburger Einbandkünstlers Kurt Londenberg

Titel: Kurt Londenberg (1914-1995) – Hamburger Einbandkünstler zwischen Tradition und Moderne
Dauer: 16. Juli – 13. August 2009

Im Jahr 2009 feiert die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ihr 530. Jubiläum.
Aus diesem Anlass zeigt die Bibliothek nun die Ausstellung „Kurt Londenberg (1914-1995)“; sein Werk bildet den Grundstock für die moderne Einbandsammlung der Stabi. Neben chronologischen Aspekten spielen die Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Buches wie auch die künstlerische Gestaltung in bestimmten Motiven und Farben bei den gezeigten Einbänden Londenbergs eine Rolle. Am Abend der Ausstellungseröffnung erfolgt die offizielle Übereignung der 1959 von Kurt Londenberg als Dauerleihgabe überlassenen Handeinbände in die Einbandsammlung der Stabi. Hierzu übergibt die Witwe Ala Londenberg auch einen Teil des schriftlichen Nachlasses ihres Mannes an Prof. Dr. Gabriele Beger, die Direktorin der Bibliothek.

Kurt Londenberg wurde am 1. Juli 1914 in Altona geboren. Das Buchbindehandwerk erlernte er in Düsseldorf. Über die Stationen Leipzig, Dresden und Kassel kehrte er 1954 als Einbandkünstler nach Hamburg zurück. Er folgte seinem Lehrer Ignatz Wiemeler (1895-1952) als Leiter der Einbandklasse der Hamburger Landeskunstschule (seit 1955: Hochschule für bildende Künste) nach. Im Mittelpunkt seiner Lehre stand die Vermittlung der handwerklichen Technik unter Berücksichtigung der gesamten Buchkunst. Londenberg setzte sich seit den 1960er Jahren intensiv mit Papier- und Packungsdesign sowie Gestaltungsfragen des Verlagseinbandes auseinander. Der Handeinband blieb jedoch trotz aller modernen Veränderungen das Herzstück seiner schöpferischen Tätigkeit.

In Kenntnis und Berücksichtigung der Tradition näherte sich Londenberg dem Buch stets als Gesamt-kunstwerk. Seine künstlerisch gestalteten Einbände sollten dem Inhalt und der Form des Buches gerecht werden. Damit stand er in der Tradition von Thomas James Cobden-Sanderson (1840-1922) und seinem Lehrer Ignatz Wiemeler. Viele seiner Einbände zeichnen sich durch sparsame Verzierung und linear-geometrische Gestaltungen aus, andere durch stark bewegte Linien, welche der architektonischen Strenge völlig entgegen standen und Ausgang für eine Fülle neuer gestalterischer Ideen waren. Eines seiner beliebtesten Motive war der Mäander und er hatte eine Vorliebe für die Kombination von Schwarz und Weiß oder Schwarz und Rot. Entsprechend zeigt sich das Gewand des 2009 im Kieler Verlag Ludwig erschienenen Werkverzeichnisses seiner künstlerischen Einbände. (48 Euro).

Kontakt:

Dr. Konstantin Ulmer


Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5918

Foto von Konstantin Ulmer