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Hamburg, Carl von Ossietzky

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2016 -

Ausstellungsarchiv

Ausstellungen 2024

Pioniere des Wissens. Die Nobelpreisträger:innen der Max-Planck-Gesellschaft

24. Januar – 2. März 2024
Pioniere des Wissens. Die Nobelpreisträger:innen der Max-Planck-Gesellschaft


Alljährlich in Stockholm vergeben, ist der Nobelpreis in den Naturwissenschaften seit mehr als hundert Jahren der glänzendste und legendärste internationale Forschungspreis. Unter den Ausgezeichneten sind 31 Forscher:innen der Max-Planck-Gesellschaft und ihrer Vorläuferin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Diese Arbeiten sind ein Ausschnitt der Entwicklung der Wissenschaft im 20. und 21. Jahrhundert.

„Pioniere des Wissens“ präsentiert das Thema in einer Digitalen Story (http://nobel.mpg.de) und kompakt in einer Wanderausstellung im Science Pavillon. Dieser wird vom 24. Januar bis 2. März 2024 in der Stabi zu sehen sein. Sie zeigt wie Forschung den Alltag der Menschen veränderte und die moderne Welt prägte. Acht Themenpfade erzählen anschaulich, wie die mit dem Nobelpreis gekürte Forschung den Alltag der Menschen veränderte und die moderne Welt prägte. Darunter Otto Hahns Entdeckung der Kernspaltung und Karl Zieglers Patent zur billigen Herstellung von Plastik, aber auch die Modellrechnungen zum Klimawandel des Hamburger Nobelpreisträgers Klaus Hasselmann.

Die Vernissage findet am 24. Januar um 11.30 Uhr im Lichthof statt.

Führungen durch die Ausstellung für Einzelbesucher:innen
Mo.-Sa. | Deutsch 12 Uhr | Englisch 14 Uhr
Dauer: ca. 20. Minuten
Keine Anmeldung notwendig, max. 12 Personen pro Führung

Im Lichthof im Altbau
Eingang Edmund-Siemers-Allee/Ecke Grindelallee
Öffnungszeiten: Mo.-Sa., 10-18 Uhr
Der Eintritt ist frei.

„Es ist die merkwürdigste Reise, die ich je gemacht habe“. Gustav Seitz: Studienblätter aus China

11. Januar – 15. März
„Es ist die merkwürdigste Reise, die ich je gemacht habe“.
Gustav Seitz: Studienblätter aus China


1951 reiste der Bildhauer Gustav Seitz (1906-69) mit einer DDR-Delegation durch die Volksrepublik China. Seine unterwegs entstandenen Tuschezeichnungen sind die frühesten bildnerischen Arbeiten europäischer Künstler, die nach 1949 Eindrücke vom Dasein in der VR China sammeln konnten. Doch die Publikation der Zeichnungen geriet zum Fiasko: Als im Ost-Berliner Aufbau-Verlag erste Exemplare der „Studienblätter aus China“ Ende 1952 vorlagen, wurde das Buch verboten. Erst nach dem 17. Juni erschien Ende 1953 eine leicht veränderte Neuausgabe. Seitz, der schon im März 1953 nach Kassel hatte wechseln wollen, blieb vorerst in Ost-Berlin, bis ihm 1958 die Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg den Weggang in die Hansestadt ermöglichte. Zahlreiche seiner Werke sind hier im öffentlichen Raum präsent.

Seitz’ „Studienblätter aus China“ und seine Reisefotos vermitteln einen einzigartigen Rückblick auf den epochalen Neuanfang Chinas, an den heute äußerlich dort kaum noch etwas erinnert.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 10.1, 18 Uhr, Vortragsraum

Grußworte von Prof. Robert Zepf (Direktor SUB) und Darius Müller (Seitz-Stiftung und -Museum).
Einführung in die Ausstellung durch den Kurator Lutz Dittrich.
Im Anschluss Empfang und Besichtigung der Ausstellung.
Um eine Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de wird gebeten.

Das Begleitprogramm im Februar und März wird unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung.

Ausstellungen 2023

Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst

13. Oktober – 18. Dezember
Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst

Die Wanderausstellung „Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst“ wird ihr großes Finale in diesem Herbst in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg feiern und ein letztes Mal dem Publikum präsentiert.

Neben den zeitgenössischen Bucheinbänden liegt der Fokus der Ausstellung auf der Vielfalt von aktuellen, handgefertigten Buntpapieren. Aus den Beständen der Staats- und Universitätsbibliothek werden ergänzend Einbände von Franz Weisse (1878-1952) und Ignatz Wiemeler (1895-1952) präsentiert. Beide Professoren hatten maßgeblichen Einfluss auf die Kunst des Buchbindens im 20. Jahrhundert. Sie sind mit ihren Arbeiten auch heute noch der Gradmesser für Qualität und handwerkliches Können.

Die Vernissage findet am 12. Oktober 2023 um 18 Uhr im Ausstellungsraum im Erdgeschoss der Bibliothek statt.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss. Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen dieser Ausstellung möchten wir Sie auf ein besonderes Ereignis hinweisen: Öffentliche Auktion von Buchbinder- und Vergoldewerkzeugen am Samstag, dem 14. Oktober 2023 ab 14 Uhr in der SUB Hamburg. Weitere Angaben finden Sie unter mde-einbandkunst.eu

Die fiebrige Bibliothek. Zeichen-Installationen von Axel Malik

12. September – 31. Oktober
Die fiebrige Bibliothek. Zeichen-Installationen von Axel Malik

Seit 1989 schreibt Axel Malik täglich unlesbare Zeichen, zunächst in Tagebüchern, dann auch auf Leinwänden. 140 Bände mit über 30.000 Seiten, großformatige Bilder, überschriebene Bücher und Zeicheninstallationen an verschiedenen Orten dokumentieren ein Projekt, das Malik selbst als skripturale Methode bezeichnet. Lesbar ist das, was er obsessiv schreibt und Tag für Tag weiterführt, nicht, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Seine Schriftzeichen haben keinerlei Bezugspunkt, sind keine Symbole, beruhen auf keinem Code, haben keinen Verweis- oder Hinweischarakter. Merkwürdig und auffällig: Keines der Zeichen kommt zweimal vor, jedes ist eine unverwechselbare und einzigartige Setzung. In der Summe formen sie einen unlesbaren Text, der semantisch leer ist und gleichzeitig eine differenzierte Struktur aufweist.

Als Artist-in-Residence am Centre for the Study of Manuscript Cultures bewegt sich Malik zurzeit im Grenzbereich von Wissenschaft und Kunst. Mit seiner skripturalen Methode wirft er Fragen auf: Was ist Schreiben und wie weit reicht Schrift? Woran erkennen wir Schrift und ihre Zeichen? Was ist der Horizont von Zeichen, ihr Potential und ihre Grenze und wie kommen wir eventuell über die Grenze hinaus?

Einen besonderen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit bilden Installationen und Interventionen in Bibliotheken – Orte also, die auf lesbaren, distinkten Zeichensätzen basieren, mit denen die unlesbaren Zeichen in Reibung gebracht werden. So entsteht die „fiebrige Bibliothek“. Die Installation in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg umfasst Elemente an der Außenfassade, im Foyer, im Informationszentrum und im Gruppenarbeitsbereich.

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Eröffnung: 12.9., 18 Uhr, Treffpunkt vor dem Haupteingang (Von-Melle-Park 3)
 

Hamburgs Schriftschätze

5. Juli – 2. Oktober
Hamburgs Schriftschätze. Neue Fragen an alte Manuskripte

Eine 4000 Jahre alte Quittung für Mehl, in Keilschrift in Ton geschrieben; ein vollständiger Koran, nur wenige Zentimeter groß; ein hektisch überarbeitetes Soufflierbuch, das im Mittelpunkt eines berüchtigten Theaterskandals stand: Schriftartefakte begegnen uns in unzähligen Formen, und jedes besitzt seine eigene Geschichte. Um diese Geschichten zu ergründen, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ Schriftartefakte aus allen Kulturen und Epochen.

Einblicke in diese Vielfalt bietet vom 5. Juli bis zum 2. Oktober die Ausstellung „Hamburgs Schriftschätze: Neue Fragen an alte Manuskripte“ im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Anhand 20 besonderer Schriftartefakte aus dem Bestand der Stabi zeigen wir exemplarisch, wie wir ausgehend von einzelnen Objekten historische Kontexte erschließen und überraschende Verbindungen zwischen verschiedenen Schriftkulturen erkennen können, und wieso für ein tieferes Verständnis unseres schriftlichen Erbes ein Zusammenspiel von Geistes-, Natur- und Computerwissenschaften unerlässlich ist.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 4.7., 18 Uhr, Vortragsraum
Grußworte von Prof. Dr. Silke Segler-Meßner (Dekanin), Prof. Robert Zepf (Direktor SUB) und Prof. Dr. Konrad Hirschler (CSMC).
Einführung in die Ausstellung durch die Kuratorinnen Prof. Dr. Kaja Harter und Dr. Katrin Janz-Wenig.
Um eine Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de wird gebeten.

feuerfest

10. Mai – 18. Juni
feuerfest. Illustrationen und Animationen zu den Bücherverbrennungen 1933
In vielen deutschen Universitätsstädten warfen Studierende im Mai 1933 in einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ Bücher von Autor:innen ins Feuer, die sich nicht in das nationalsozialistische Weltbild fügten. Der willfährige Eifer und die Gründlichkeit, mit der sie dabei vorgingen, erschüttern noch immer. Wie blicken Studierende heute auf die Bücherverbrennungen 1933? Die Illustrationsstudierenden der HAW Hamburg sind auf Spurensuche gegangen, sie haben Wissenschaftler:innen befragt, ihre Großeltern interviewt und in Archiven recherchiert.

Ihre Entdeckungen haben sie vielfältig umgesetzt: Mit Figuren aus Holz, Ton und Filz illustrieren die Studierenden bekannte Personen der Zeitgeschichte wie Erich Maria Remarque und Mascha Kaléko, nähern sich aber auch fast vergessenen Biografien wie der der Hamburgerin Grete Berges an. In Animationsfilmen interpretieren die Gestalter:innen die Texte verbrannter Schriftsteller:innen mit poetischen Zeichnungen, erforschen die eigene Familiengeschichte und beschäftigen sich mit der Musik verfemter Komponist:innen aus Theresienstadt. Graphische Erzählungen, Reportagen, Porträts, Ortsbetrachtungen, zeichnerische Spurensuchen und illustrierte Fragen, die auch in der ersten Ausgabe des Magazins des Masterstudiengangs Illustration (ILMA) erscheinen, erinnern nicht nur an die Bücherverbrennungen 1933, sondern schärfen auch den Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Auf diese Weise leisten die Illustrator:innen einen aktiven Beitrag zur Erinnerung an widerständige Lebenswege und werden selbst zu Autor:innen der zukünftigen Geschichte, denn:

„Der Bücherverbrennung soll man gedenken – um der Ohnmacht willen, die sich erdreistete, Scheiterhaufen zu errichten für Geisteswerke: als ob Geisteswerke nicht feuerfest wären.“ (Heinrich Mann, 1936)

Die Ausstellung wird am 10. Mai um 19 Uhr im Rahmen der Eröffnung des Festivals „Hamburg liest verbrannte Bücher“ offiziell eröffnet.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Eimsbüttel engagiert sich

13. April – 26. April
Eimsbüttel engagiert sich. Ehrenamtliches Engagement von Schnelsen bis Rotherbaum
Eimsbüttel ist ein lebendiger Bezirk, in dem der gesellschaftliche Zusammenhalt durch das Engagement seiner zahlreichen Ehrenamtlichen gestärkt und mitgestaltet wird. Ob im Natur- und Tierschutz, in der Stadtteilkultur, durch Mentoringprojekte für Kinder und Jugendliche, Hilfen für Obdachlose und Geflüchtete, im Hospiz- und Sanitätsdienst oder in der Begleitung älterer Menschen: Ehrenamtlich Engagierte sorgen in sozialen, kulturellen und ökologischen Zusammenhängen für ein lebenswerteres Miteinander.

Die Wanderausstellung Eimsbüttel engagiert sich stellt Einrichtungen und Initiativen in den neun Stadtteilen des Bezirks vor, die in ihrer gemeinnützigen Arbeit durch den Einsatz Ehrenamtlicher unterstützt werden und nach engagierter Verstärkung suchen. In Kooperation mit dem Bezirksamt Eimsbüttel gibt die Eimsbütteler Freiwilligenagentur ASB Zeitspender Einblicke in die verschiedenen Möglichkeiten, selbst ins Engagement einzusteigen. Anhand von Info-Plakaten können Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Träger, Orte und Tätigkeitsbereiche ehrenamtlichen Engagements verschaffen – und bei Interesse Kontakt mit den jeweiligen Anbietern und Projekten aufnehmen.

Die Wanderausstellung wird in der Staats- und Universitätsbibliothek eröffnet und zieht dann weiter in die Bücherhalle Niendorf, das steeedt in Eidelstedt, ins Freizeitzentrum Schnelsen  und schließlich ins Eimsbütteler Hamburg-Haus. Sie ist ein Informationsangebot des Bezirksamts Eimsbüttel und der ASB Zeitspender-Agentur, die mit langjähriger Erfahrung interessierte Freiwillige berät, das richtige Ehrenamt für sich zu finden. Für die kostenlose Information, Beratung und Vermittlung rund ums Thema Ehrenamt ist die ASB Zeitspender-Agentur auch über die Wanderausstellung und die Bezirksgrenzen hinaus für Sie da. Engagierten Personen, Initiativen und Projekten mit Ideen und Unterstützungsbedarfen steht das Bezirksamt Eimsbüttel zur Verfügung.

Die Ausstellung wird am 13. April um 15 Uhr im Ausstellungsraum von Marcus Weinberg, dem Landesvorsitzenden des ASB Hamburg eröffnet.
Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

De gantze hillige Schrifft

11. Januar – 26. März
De gantze hillige Schrifft. 500 Jahre Bibeldruck in Hamburg
Kein Werk ist in mehr Sprachen übersetzt und in mehr Ausgaben gedruckt worden als die Bibel. In Hamburg jedoch konnte der Bibeldruck nur in einem engen Rahmen stattfinden, da sich die Stadt bis ins 19. Jahrhundert hinein allein der „Lutherschen Lehre“ verschrieben hatte und andere Bekenntnisse nicht gelten ließ. Als etwa der protestantische Theologe Johann Otto Glüsing 1710–1712 eine „Biblia Pentapla“ herausgab, die die Bücher der Bibel in „fünffacher deutscher Verdolmetschung“ synoptisch nebeneinanderstellte – und somit vier Textvarianten neben der Lutherübersetzung bot –, konnte das Werk im streng lutherischen Hamburg nicht erscheinen. Gedruckt wurde es deshalb in Wandsbek und Schiffbek, damals noch vor den Toren der Stadt.

Den Anfang hatte dieses klare Bekenntnis zu Martin Luther in der Reformation genommen, die sich in Hamburg schnell durchsetzte. Bereits 1523 – nur wenige Monate nach der Erstveröffentlichung seiner Übersetzung des griechischen Neuen Testaments in Wittenberg, des sogenannten Septembertestaments – erschien auch in Hamburg eine Ausgabe desselben, jedoch in niederdeutscher Sprache, denn die hiesige Bevölkerung sprach Platt. Die Veröffentlichung erfolgte anonym, nicht einmal der Name der Druckerei, aus der innerhalb kurzer Zeit 16 reformatorische Schriften hervorgingen, wurde bekannt. Als „Presse der Ketzer“ wurde sie alsbald betitelt, widmete sie sich doch vollkommen der Verbreitung der neuen Lehre innerhalb Hamburgs. Der Fokus auf die niederdeutsche Sprache wurde durch das 16. Jahrhundert hinweg beibehalten und gipfelte 1596 in der ersten vollständigen niederdeutschen Ausgabe „Biblia Dat ys: De gantze hillige Schrifft Sassisch“.

Exakt 500 Jahre sind seit der Veröffentlichung des „Nyge Testaments“ der sogenannten „Presse der Ketzer“ vergangen. Anlässlich dieses Jubiläums widmet die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu Jahresbeginn 2023 der Geschichte der Hamburger Bibeldrucke eine eigene Ausstellung, die durch zahlreiche Ausgaben aus den Sondersammlungen und Leihgaben des Deutschen Bibel-Archivs, des Bibliotheks- und Medienzentrums der Nordkirche und des Erzbistums Hamburg gestaltet ist.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 10.1., 17 Uhr, Vortragsraum
Grußwort von Prof. Robert Zepf (Direktor SUB)
Einführung in die Ausstellung durch Dr. Anne Liewert (Kuratorin, SUB)
Um eine Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de wird gebeten.

Ausstellungen 2022

Pop-Up-Ausstellung: Wissenschaftscomics

30. September – 2. Oktober
Pop-Up-Ausstellung: Wissenschaftscomics

Ob Einfluss von Kolonialismus in Afrika, Umweltschutz im bewaffneten Konflikt oder die Rolle der Philosophie in der Quantengravitation: An diesen und anderen spannenden Themen arbeiten die Young Academy Fellows der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Damit ihre Arbeit auch nach außen hin sichtbar wird, haben sie in Zusammenarbeit mit Comic-Künstler:innen Wissenschaftscomics entwickelt, die im Rahmen des Hamburger Comic-Festivals nun erstmals ausgestellt werden.

Die jungen Wissenschaftler:innen und Künstler:innen sind in Teilgruppen vor Ort, um mit den Festivalbesuchern über ihre Comics zu diskutieren. Am 30. September findet um 16 Uhr zudem eine Podiumsdiskussion im Vortragsraum statt. Die Poster selbst sind im Informationszentrum der SUB zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Kirche, Klerus, Kodizes

5. Oktober – 15. Dezember
Kirche, Klerus, Kodizes. Zu mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften aus der Hamburger Katharinenkirche
Habent sua fata libelli – Bücher haben ihre eigenen Schicksale! Dieses Sprichwort aus einem antiken Lehrgedicht trifft in besonderem Maße auf eine Reihe einzigartiger handgeschriebener Stücke zu, die die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg bewahrt, erforscht und digitalisiert. Die Ausstellung Kirche, Klerus, Kodizes, die Handschriften aus der hiesigen Katharinenkirche präsentiert, bietet nun einen Einblick in Schatzkammer und Werkstatt der Stabi gleichermaßen. Der ehemalige Bibliotheksbestand der Kirche gelangte 1923 als Schenkung in die Stabi. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes wurden die Handschriften nun wissenschaftlich erschlossen.

Die Ausstellung zeigt handgeschriebene Bücher, die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, für den liturgischen Gebrauch geschrieben wurden und herausragenden Buchschmuck aufweisen. Eine umfangreiche Briefsammlung und Handschriften aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erzählen zudem aus dem historischen Geschehen ihrer jeweiligen Zeit. Weitere Kodizes, die im Rahmen des Projektes untersucht wurden, berichten von besonderen Schicksalen: Für einen bestimmten Ort und Zweck geschrieben, verloren sie ihre Bedeutung, wurden verkauft und gelangten über verschiedene Wege nach Hamburg, gingen im und nach dem Krieg erneut auf Reise und kamen schließlich durch glückliche Fügungen wieder in die Hansestadt zurück.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 4.10., 18 Uhr, Vortragsraum
Grußwort von Prof. Robert Zepf (Direktor SUB)
Einführung in die Ausstellung durch Dr. Katrin Janz-Wenig (Kuratorin, SUB)
Um eine Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de wird gebeten.

Verfolgen und Aufklären

24. August – 10. Oktober
Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung

Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Deutschen sechs Millionen Juden. Der Holocaust zielte auf die Zerstörung ihrer Kultur und die Verschleierung aller Spuren des Verbrechens.

Dieser vollständigen Auslöschung versuchten Jüdinnen und Juden noch während des Mordens entgegenzuwirken. Sie erforschten das Geschehen, um die Dimensionen des Massenmordes und der Vernichtung jüdischer Lebenswelten sichtbar zu machen und daran zu erinnern. Im Exil, aber auch unter lebensfeindlichen Bedingungen in den Ghettos und Lagern, dokumentierten sie die Taten, sammelten Fakten und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten.

Sie wollten an die Ermordeten erinnern, die Shoah ergründen, die Täter vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen.

Angetrieben von unterschiedlichen Motiven, widmeten sich diese Frauen und Männer mit verschiedenen beruflichen Hintergründen der Erforschung und dem Gedenken an den Holocaust. Sie verweigerten damit den Verbrecher:innen den endgültigen Triumph: Der millionenfache Mord fiel nicht dem Vergessen anheim und blieb nicht ohne Konsequenzen. Bücher, Gedenkstätten, Forschungsinstitute, Gerichtsprozesse und nicht zuletzt die UN-Genozidkonvention von 1948 waren Resultate ihres leidenschaftlichen Engagements. Auf diesem Vermächtnis beruht unser heutiges Wissen über den Holocaust.

Die Ausstellung, kuratiert von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und dem Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London, setzt Leben und Arbeit von zwanzig dieser Pionier:innen der Holocaustforschung ein Denkmal. Namen wie Rachel Auerbach, Raphael Lemkin, Simon Wiesenthal oder Joseph Wulf stehen exemplarisch für eine kleine Gruppe unermüdlicher Aufklärer:innen. Unter widrigsten Bedingungen und oftmals gegen Gleichgültigkeit und Ablehnung schufen sie die Grundlagen für die universelle Anerkennung des Holocausts als Menschheitsverbrechen.

Im Lichthof des Altbaus, Eingang Grindelallee / Ecke Edmund-Siemers-Allee.
Öffnungszeiten: Mo.-So. 10-18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 23.8., 19 Uhr, Vortragsraum
Erste Holocaust-Forschende und Dokumentation

Podium: Franziska Exeler, Markus Roth, Daniel Schuch
Moderation: Sabine Bamberger-Stemmann

„Sehr erfreuliche Vermehrungen“

20. Juli – 22. September
„Sehr erfreuliche Vermehrungen“. Zur Suche nach NS-Raubgut in den Sondersammlungen der SUB

„Sehr erfreuliche Vermehrungen“ – so beschrieb der damalige Bibliotheksdirektor Gustav Wahl 1942 eine Reihe von Erwerbungen für die Sondersammlungen, darunter eine große Autografensammlung „aus dem Besitz eines evakuierten Juden“. Was verbarg sich hinter solchen Zugängen? Woher kamen die vielen Handschriften, alten Drucke und besonderen Bücher, die in der NS-Zeit erworben wurden? Inwieweit profitierte die Bibliothek von Notverkäufen jüdischer NS-Verfolgter, die sich unter Druck von wertvollen Beständen trennen mussten? Diesen Fragen widmet sich die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg in einer neuen Ausstellung, die vom 20. Juli bis zum 22. September 2022 zu sehen sein wird.

Schon seit 2006 wird an der Bibliothek die Provenienz – also die Herkunft – von Büchern erforscht, die zwischen 1933 und 1945 in den Bestand kamen und im Verdacht stehen, NS-Raubgut zu sein. Die hauseigene Arbeitsstelle Provenienzforschung recherchiert Hintergründe, ermittelt Angehörige rechtmäßiger Eigentümer:innen und organisiert Restitutionen. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert solche Recherchen bundesweit – darunter auch das laufende Projekt zu den Sondersammlungen der SUB.

Die Sondermaterialien kamen vor allem durch gezielte Ankäufe bei Auktionshäusern und Antiquariaten in die Bibliothek. Die Werkstattausstellung geht diesen Zugangswegen nach und stellt die bisherigen Ergebnisse sowie (noch) ungelöste Fälle vor. Besucher:innen können die detektivische Spurensuche nachvollziehen, die zu den ursprünglichen Eigentümern geführt hat, beispielsweise zu dem Berliner Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Heinrich Spiero, dem es das Herz zerriss, seine geliebten Autografen zu verkaufen, oder zu dem Dortmunder Rechtsanwalt Otto Elias, den die Nationalsozialisten bereits 1933 in den Tod trieben. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Geschichten hinter den Handschriften und Büchern, die auch ein wichtiger Teil der Geschichte unserer Bibliothek sind.

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Helmut Zacharias

2. Juni – 10. Juli
Helmut Zacharias. Vom Jazzgeiger zum Weltstar

Bereits während seines Hochschulstudiums der klassischen Violine entdeckte Helmut Zacharias (1920-2002) den Swing-Jazz für sich. Als Geiger, Komponist, Arrangeur und Entertainer gelang ihm eine beispiellose Karriere in der Unterhaltungsbranche der Nachkriegszeit: 400 Kompositionen, 1.400 Arrangements, 13 Mio. verkaufte Schallplatten dokumentieren Zacharias Entwicklung vom Klassik- zum Jazz- und schließlich zum »Zaubergeiger«, der die Massen begeisterte.

Anlässlich seines 100. Geburtstags erinnert die Ausstellung mit einer pandemiebedingten Verspätung an den Musikstar, der viele Jahre in Hamburg lebte. Neben Notenhandschriften, Fotos, Schallplatten, Konzertprogrammen und Briefen machen Ton- und Videosequenzen an zwei Multimedia-Stationen sein Werk lebendig. Eine Spezialsektion dokumentiert Zacharias‘ Wirken in Hamburg. Zudem thematisiert die Ausstellung die kontroverse Rezeption seines Jazzstils im Wandel der Zeiten.

Leihgeber sind u.a. das Deutsche Komponistenarchiv Dresden-Hellerau und die Familie Zacharias. Kuratiert wird die Ausstellung von Andreas Jakubczik, M.A. (Institut für Historische Musikwissenschaft Hamburg). Weitere Informationen unter www.helmut-zacharias.de.


Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa.-So. 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 1.6., 18 Uhr, Vortragsraum

Grußworte
Dr. Konstantin Ulmer, für die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Gesa Riedel für den Veranstalter „Mensch Musik e.V.“

Kurze Einführung in die Ausstellung mit Musikbeispielen
Andreas Jakubczik, M.A., Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg

Als der Swing zurück nach Hamburg kam: Zacharias und die Hamburger Nachkriegsjazzszene
Gerhard Klußmeier, Verein "Swinging Hamburg e.V."

Bau auf deine Stabi

5. Mai – 5. Juli 2022
Bau auf deine Stabi. Architekturentwürfe für die Bibliothek der Zukunft

Im Raumentwicklungsprojekt Wissen Bauen 2025 wurden in den ersten anderthalb Jahren Ideen gesammelt, evaluiert und fachlich ausgearbeitet. Das Ergebnis ist ein Raumkonzept, das die Wissenschaftliche Bibliothek der Zukunft als Urban Knowledge Hub beschreibt. Das Projektdesign umfasst auch eine sogenannte Prototyping-Phase. Basierend auf der vorläufigen Version des Raumprogramms wurden daher im Wintersemester 2021/2022 studentische Architekturentwürfe erarbeitet, die nun im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ausgestellt werden.

Studierende der HafenCity Universität Hamburg (unter Leitung von Prof. Gesine Weinmiller), der Bauhaus-Universität Weimar (unter Leitung von Prof. Jörg Springer) und der Technischen Universität Dresden (unter Leitung von Prof. Ivan Reimann) setzten ihre Ideen im Rahmen von Projektseminaren planerisch um. Vom 5. Mai bis 5. Juli werden die 15 besten Entwürfe auf Postern und in Modellform ausgestellt. Dabei sollen Besucher*innen abermals in das Projekt einbezogen werden und für ihren Lieblingsentwurf abstimmen.

Wir laden alle Interessierten herzlich zur Ausstellungseröffnung am 5. Mai um 18.00 Uhr im Lichthof der Stabi ein. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter pr@sub.uni-hamburg.de wird gebeten. Vorab bietet sich alle interessierten Medienvertreter*innen um 11.30 Uhr die Möglichkeit, bei einem Pressetermin mit Katharina Fegebank (Senatorin der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke) die Ausstellung anzuschauen.

Informationen zum Projekt unter https://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=33016

Ausstellung im Lichthof des Altbaus, Einlass über den Haupteingang.
Öffnungszeiten (voraussichtlich): Mo.-So. 10-18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

 

Wozu die Utopie?

Wozu die Utopie?
Max Frisch und Helmut Schmidt
22. April bis 22. Mai 2022

Pragmatismus und Utopie

Helmut Schmidt (1918-2015) gilt als durchsetzungsfähiger Realpolitiker, der die Bundesrepublik während seiner Amtszeit durch eine Reihe tiefgreifender Krisen steuerte. Der fünfte deutsche Bundeskanzler und spätere Publizist lebte für die sachlich fundierte, kontroverse Debatte.

Ein wichtiger Gesprächspartner war der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991), der jenseits von tagespolitischen Sachzwängen, an der Schnittstelle von Poesie, Utopie und Engagement, seine Vorstellung von Gemeinwesen entwarf. Frisch begleitete den Kanzler 1975 auf dem ersten Staatsbesuch eines deutschen Regierungschefs nach China, folgte einer Einladung der SPD auf den Parteitag 1977 in Hamburg, und er war Teil einer Runde von Intellektuellen, mit der Schmidt im »Deutschen Herbst« über die Ursachen des Terrorismus diskutierte.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und des Max Frisch-Archivs. Sie zeichnet die Begegnungen von Helmut Schmidt und Max Frisch nach und bietet in doppelter Perspektive auf Deutschland und Schweiz Einblicke die Zeitgeschichte.

Proleten auf Karton. Postkarten der Arbeiter*innenbewegung (1919-1945)

Proleten auf Karton. Postkarten der Arbeiter*innenbewegung (1919-1945)
2. März bis 10. April 2022

Seit 150 Jahren sind in Deutschland Postkarten in Gebrauch. Milliardenfach sind sie gedruckt und verschickt, in Schuhkartons gesammelt oder an Wände gepinnt worden. In ihrer schieren Menge und in ihrer Vielfalt sind sie selten beachtete Zeugnisse der Entwicklungen in Kunst und Kultur, Gesellschaft und Politik.

Die Ausstellung Proleten auf Karton. Postkarten der Arbeiter*innenbewegung (1919-1945) entwickelt anhand der gezeigten Karten eine ganz eigene Chronik Hamburgs in den Zwischenkriegsjahren. Sie wirft Schlaglichter auf die wechsel- und widerspruchsvolle Geschichte der Arbeiter*innenbewegung in der Hansestadt, auf längst vergessene Organisationen und Projekte des proletarischen Sports, der Arbeiter*innenkultur, der Arbeiter*innenjugend und der Wehrverbände, die der SPD und der KPD nahestanden. Zudem erzählen die Karten von einzelnen, heute kaum mehr bekannten Geschehnissen aus der Ära der Weimarer Republik. Aber auch Postkarten aus dem Widerstand gegen den nationalsozialistischen Terror, die, oftmals von Exilverlagen veröffentlicht, millionenfach in den Postämtern aussortiert, der Gestapo übergeben und häufig vernichtet wurden, sind in der Schau zu sehen. Viele der Postkarten finden in der Ausstellung Proleten auf Karton achtzig bis hundert Jahre nach ihrem Druck nun erstmals ein Publikum.

 

Geöffnet Mo.–Fr. 9–24 Uhr sowie Sa. und So. 10–24 Uhr.
Im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg.
Der Eintritt ist frei.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, dem 1. März 2022, um 18 Uhr im Vortragsraum der Staats- und Universitätsbibliothek laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Ein 2G+ Nachweis ist erforderlich.

Grußwort von Prof. Robert Zepf, Direktor der SUB

Proleten auf Karton. Eine Einführung in die Ausstellung durch den Kurator René Senenko

Unsere Fotos waren Beweismittel. Fiktiver Dialog der fotografierenden Arbeiter*innen Erna Neumann und Gerhard Daehnel im Mai 1933

Wolfgang Borchert – Heutzutage

Wolfgang Borchert – Heutzutage

15. Januar - 20. Februar 2022


„TOD: Überfressen. Glatt überfressen. Das ist alles. Heutzutage kommt man aus dem Rülpsen gar nicht heraus. Rums! Tschuldigung.“

Wolfgang Borchert hat sein »Heutzutage« voller Tatendrang für das Morgen beschrieben. Seine Texte fingen ein, was draußen vor der Tür in der Nachkriegsluft lag und brachten es über die Radios in alle Zimmer.

Im Jahr seines 100. Geburtstages haben Prof. Alexandra Kardinar und Prof. Bernd Mölck-Tassel aus dem Studiengang Illustration der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) mit ihren Studierenden intensiv zu Borcherts Texten gearbeitet. Sie interpretieren den Autor über Mediengrenzen hinweg neu, zeigen ihm ihr «Heutzutage». Die Arbeiten der Studierenden lösen die Texte aus den Büchern, setzen sie in Bewegung und packen sie in andere Gestalt. Sie halten sich an ihnen fest oder schmeißen sie über Bord. 

So beschließt die Ausstellung das Jubiläumsjahr mit einer Aktualisierung von Borcherts Werk, die zeigt, wie seine Kraft auch in unsere Gegenwart und Zukunft hineinwirkt.

 

Beteiligte Studierende: Philine Dorenbusch, Vera Gereke, Simone Goder, Dian Gohring, Benjamin Gottwald, Jonathan Hoffboll, Jan-Hendirk Holst, Sarah Locher, Sophia Phildius, Melanie Schwarz, Niklas Wesner.

 

Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg

Mo-Fr 9-24 Uhr, Sa-So 10-24 Uhr.
Für den Besuch ist ein 3G-Nachweis erforderlich, der Eintritt ist frei.


Ausstellungen 2021

Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935)

Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935)

09.11. - 02.12.

Eine Ausstellung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

 

Nach der Russischen Revolution von 1917 und dem folgenden blutigen Bürgerkrieg flüchteten Tausende Juden aus Russland nach Deutschland. Hier erwartete sie häufig ein Leben in Armut und gesellschaftlicher Randständigkeit. Mit dem Verband russischer Juden organisierte Jacob Teitel (1850 – 1939), der „heitere Gerechte“ (Maxim Gorki), materielle Unterstützung und verlor dabei nie das Wichtigste aus den Augen: die Würde des Menschen. Ihm und seinem Lebenswerk widmet sich die Ausstellung „Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920 – 1935)“.

Teitel, von Simon Dubnow als „Exilarch der russischen Kolonie in Berlin“ bezeichnet, setzte sich mit dem Verband für die Rechte der russisch-jüdischen Flüchtlinge in Deutschland und auf internationaler Ebene ein. Seine Ideen der sozialen Solidarität und des gesellschaftlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit haben bis heute Bedeutung. In der NS-Zeit leisteten der bis 1935 in Deutschland aktive Verband und seine Nachfolgeorganisationen in Frankreich (1935 – 1965) und den USA (1941 – 1965) Hilfe für das Überleben von Juden in Deutschland und unterstützten sie bei der Auswanderung nach Palästina und in die USA.

In Berlin gründete Jacob Teitel die Weltvereinigung „Kinder-Freunde“ (1923 – 1934) und ein Teitelisches Kinder- und Jugendhaus (1928 – 1939): eine führende reformpädagogische Organisation in der damaligen Zeit. Zum ersten Mal in Europa zeigt die Ausstellung die Fotos des berühmten Fotografen Roman Vishniac (1897 – 1990). Sie dokumentieren das Leben der jüdischen Flüchtlingsfamilien und ihrer Kinder im Berlin des Jahres 1938 auf eindrückliche Weise.

Die in der Tafel-Ausstellung zu sehenden Dokumente, Fotografien und Archivalien zeigen erstmals die russisch-jüdische Einwanderung in Deutschland als Bestandteil der Flüchtlingsgeschichte. Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ergänzt die Ausstellung um einige Exkursvitrinen zur Jüdischen Gemeindebibliothek und zur NS-Raubgut-Forschung.

 

Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9 – 24 Uhr, Sa-So 10-24 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Was bleibet aber. Literatur im Land

Was bleibet aber. Literatur im Land

2.9. bis 12.10.2021
Eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten in Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

„Was bleibet aber, stiften die Dichter.“ Friedrich Hölderlin schrieb diese Zeile vor über zweihundert Jahren. Mittlerweile ist sie ein geflügeltes Wort und im kulturellen Gedächtnis verankert. Nicht jeder kennt dieses Zitat, weiß von wem es stammt oder wer Hölderlin war. Doch seine Dichtung bleibt.

Die Ausstellung Was bleibet aber. Literatur im Land der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten zeigt Szenarien, die vor unserer Haustür stattfinden und literarische Schauplätze, die unserer Wirklichkeit so sehr ähneln, dass sie auch heute beschrieben werden könnten: Denn ob Krieg oder Bündnis, Widerstand oder Flucht, Zensur oder Freiheit – es gibt Ereignisse, die einzelne Leben, das Land oder die ganze Welt verändern und Fragen aufwerfen, auf die Menschen vor Jahrhunderten Antworten suchten und die uns bis heute nicht loslassen.

So divers wie die thematischen Perspektiven sind auch ihre geografischen Ursprünge: Ob im ländlichen Raum oder in urbanen Zentren, überall sind literarische Spuren zu finden, die es neu zu entdecken lohnt. Literatur im Land ist deswegen gleich sechzehnfach aufgelegt, weil in jedem Bundesland andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller gezeigt werden.

Die Staats- und Universitätsbibliothek ergänzt die erstmalig präsentierte Ausstellung Literatur in Hamburg mit Briefen und Manuskripten aus den Nachlässen der berühmten Hamburger Autoren Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius, Richard Dehmel und Hans Henny Jahnn. Alle Interessierten sind zudem herzlich eingeladen, auch die Borchert-Box zu besuchen, die im 100. Geburtsjahr Wolfgang Borcherts als neue Dauerausstellung im Informationszentrum des Hauptgebäudes eröffnet worden ist.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, dem 2. September 2021, um 19.30 Uhr im Vortragsraum der Staats- und Universitätsbibliothek laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Ein GGG-Nachweis (getestet, genesen geimpft) ist erforderlich. Wir bitten um namentliche Anmeldung unter Angabe einer Tel.-Nr. unter pr@sub.uni-hamburg.de. Die Ausstellung und die Borchert-Box können vor und nach der Veranstaltung besucht werden.

Wund-Bilder - Walter Raum und Wolfgang Borchert

Wie so viele ihrer Generation kehrten Wolfgang Borchert und Walter Raum 1945 aus dem Krieg in ein zerstörtes, zerrissenes Deutschland zurück. Der Schriftsteller Borchert schuf für diese Generation mit seinem Drama Draußen vor der Tür ein Mahnmal. Für sie, die Heimkehrer, lag alles in Trümmern, innerlich wie äußerlich. Sie kehrten heim in eine Welt voller Wunden, die sich wegen der fehlenden gesellschaftlichen Aufarbeitung nicht schlossen.

Während Borchert nach Kriegsende nur zwei Jahre blieben, um sein schmales, aber intensives Lebenswerk zu formen, dauerte Walter Raums Schaffen sechs Jahrzehnte. Zwei Männer der gleichen Generation, bereit, das Erlebte nach außen zu kehren. Der eine schrieb wie besessen in dem Wissen, nur noch kurz zu leben, während der andere sein Leben lang malte, jedoch erst 40 Jahre nach Kriegsende sein Schweigen brach und die Wucht der Leiderfahrung als Soldat in der Serie Wund-Bilder verarbeitete.

Die Ausstellung bringt erstmals die Werke dieser beiden Künstler zusammen, intensiviert so die Ausdrucksform des einzelnen und verdeutlicht die sowohl für Wolfgang Borchert als auch für Walter Raum so wichtige Mahnung: Nie wieder Krieg!

 

Walter Raum
(1923-2009)

Die Frage „wozu?“ hat das Leben des Malers Walter Raum bestimmt. Mit seinen Bildern setzte er unablässig Zeichen, mittels derer er sich fortwährend seiner Existenz vergewisserte: Ich lebe, trotz allem. Ich lebe mit all meinen Wunden, meinen Zweifeln, mit der ganzen Brüchigkeit der eigenen Existenz und der aller Individuen. Malen sei für ihn auch eine Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Tod gewesen, sagte er einmal. Davon zeugt seine 1983 entstandene Serie Wund-Bilder. Sie zeigt die ungeheure Tiefe und Wucht der Leiderfahrung als Soldat des zweiten Weltkriegs, die ihn sein „zweites Leben“ lang nach dem Sinn der menschlichen Existenz fragen ließ.

Walter Raum kehrte im Sommer 1945 aus dem Krieg nach Hersbruck zurück. Im April 1945 war er im Spessart verwundet worden. Trotz Kniedurchschuss konnte er sich noch kilometerweit zu einem Bauernhof schleppen, wo er in den folgenden Wochen langsam genesend das Kriegsende erlebte. Zurück in Hersbruck erfuhr er, dass sein Bruder Johannes in den letzten Kriegstagen in der Nähe von Bamberg gefallen war, ein Verlust, der Walter Raum zeitlebens verfolgte.

Walter Raum übernahm zuerst das Malergeschäft des während des Krieges verstorbenen Vaters, um seine Mutter und Schwester ernähren zu können. Doch schon 1946 reichte er eine Mappe bei der aus dem zerstörten Nürnberg nach Ellingen ausgelagerten Kunstakademie ein und erhielt dort einen der wenigen begehrten Plätze. Dort studierte er bis 1951, bevor er an die Kunstakademien Karlsruhe und München wechselte. Später von seinem Sohn befragt, ob unter den aus dem Krieg heimgekehrten Studenten über die traumatisierenden Kriegserlebnisse gesprochen wurde, sagte Walter Raum: „Nein, nie!“

Walter Raum malte. Erst gegenständlich und dann abstrakt „tachistisch“. Ende der 50er Jahre gehörte er damit zur deutschen Avantgarde. Der Phase des Tachismus folgte in den 70er Jahren bis in die frühen 80er Jahre eine ausgeprägte Periode mit Zeichnungen. 1983 schwenkte Walter Raum jedoch plötzlich zum Medium der Malerei zurück. Wie besessen malt er mehr als 100 Papierarbeiten in einem Jahr. Die erlebten Kriegsereignisse von Tod und Verwundung brachen endlich aus ihm heraus. Nun, fast 40 Jahre danach.

 

Wolfgang Borchert
(1921-1947)

Wolfgang Borchert blieben nur drei Monate Zeit, um Schauspieler zu sein. Ab 1941 bestimmten Krieg, drei Gerichtsurteile, Haftstrafen und Aufenthalte in Hospitälern und Kasernen sein Leben. Vom Einsatz an der Ostfront kehrte er mit einer Lebererkrankung zurück. Nach dem Ende des Krieges überwiegend zuhause ans Bett gefesselt, konnte Borchert seinen Hunger nach Leben nur in Gedichten und Kurzgeschichten ausleben. Sie „addieren“ und „notieren“ seine Erfahrungen und bilden ein Forum für das junge ekstatische Lebensgefühl seiner „Generation ohne Abschied“.

Das Stück Draußen vor der Tür schrieb Borchert Mitte Dezember 1946 nach Aussage seines Vaters „in einem ununterbrochenen Flusse im Laufe einer Woche“. Ausgehend von den Erfahrungen Borcherts an der Ostfront schildert das Stück die vergeblichen Versuche des jungen Kriegsheimkehrers Beckmann, sich in die Gesellschaft der unmittelbaren Nachkriegszeit zu integrieren. Schuldkomplexe und Traumata belasten ihn. Den Höhepunkt bildet der scheiternde Versuch Beckmanns, seine Schuld dem kommandierenden General zurückzugeben.

Diese dritte Szene aus Draußen vor der Tür ist in der Ausstellung den Bildern Walter Raums als unterschwelliger Kommentar unterlegt. Den fortlaufenden Typoskript-Seiten der Szene ist die Textpassage aus Übersetzungen in 16 Sprachen zur Seite gestellt. Die Handschrift Borcherts und das Originaltyposkript sind nicht erhalten, jedoch drei gleiche Fassungen – eine davon für das Hörspiel. Dieses wird zuerst am 13. Februar 1947 vom NWDR gesendet und von allen Sendern Westdeutschlands und Westberlins übernommen. Es findet sofort großen Erfolg und sorgt für Kontroversen. Als Theaterstück hat Draußen vor der Tür am 21. November 1947 in den Hamburger Kammerspielen Premiere – einen Tag nach dem Tod des Autors.

Die grundsätzliche Forderung nach einer Ächtung von Kriegen als politisches Mittel formuliert Borchert kurz vor seinem Tod noch einmal ausdrücklich in dem bekannten Monolog Sag nein. Durch die anschauliche Darstellung des Ausgesetzt-Seins, der Einsamkeit und der Verletzungen eines Menschen, der Täter und Opfer zugleich ist, bleibt Draußen vor der Tür bis heute aktuell.

 

Ausstellung ab 7. April 2021

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg.

Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der Corona-Pandemie zu kurzfristigen Änderungen kommen kann und informieren Sie sich auf www.sub.uni-hamburg.de über die aktuellen Besuchsmöglichkeiten und Öffnungszeiten.
Der Eintritt ist frei.


Online-Vorträge zur Ausstellung

Dr. Tobias J. Raum - Walter Raum – Der verwundete Mensch
Prof. Dr. Hans-Gerd Winter
Walter Raum und Wolfgang Borchert – Die Wund-Bilder und der Knochen-General
www.borchert.sub.uni-hamburg.de
www.hamburgliest.de


Ausstellungen 2020

Zwei Menschen – Richard und Ida Dehmel in Hamburg

Zwei Menschen – Richard und Ida Dehmel in Hamburg
16. Januar – 22. März 2020
Richard und Ida Dehmel waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts das strahlende Künstlerpaar Hamburgs. Der berühmte, von vielen Komponisten vertonte Dichter und die schillernde, sich zunehmend für Frauenrechte einsetzende Muse waren jedoch mehr als die modernen, unkonventionellen Liebenden. Sie waren das Zentrum eines sie umgebenden, selbst gezielt errichteten Gesamtkunstwerks: Von der präzise realisierten Buchgestaltung und Ausstattung von Dehmels Werken bis hin zur Bekleidung Idas nach Dehmels eigenen Entwürfen; von der kalligraphischen Dehmelschen Dichterhandschrift bis hin zum poetischen Dialog mit anderen Autoren der Zeit. In ihrem nicht minder zum Gesamtkunstwerk tendierenden Haus, dessen Verwirklichung im großen Ganzen wie im kleinen Detail sich dem Zusammenspiel namhafter Künstler verdankt, trafen sich die großen Zeitgenossen aus Literatur, Musik, Kunst und Kultur. Das Netzwerk der Dehmels offenbart sich noch heute in ihrem enormen Briefwechsel und in den Dokumenten des Dehmel-Archivs.
Anlässlich des 150. Geburtstags von Ida und des 100. Todestags von Richard Dehmel beleuchtet die Ausstellung das Paar in verschiedenen Konstellationen und Spiegelungen. Ausgehend von Richard Dehmels Roman in Romanzen Zwei Menschen zeigt sie nicht nur, wie Ida und Richard Dehmel sich ineinander spiegelten, sondern auch wie sie sich selbst und sich in anderen Personen reflektierten. In diesem Spiegel-Mosaik wird ein komplexes Kaleidoskop von Beziehungen und Querverbindungen sichtbar, das die „zwei Menschen“ einbettet in den zeitgenössischen ästhetischen und kulturellen Kontext der Stadt.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.


Ausstellungen 2019

Wissen in Kisten – Gelehrtennachlässe der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

Wissen in Kisten – Gelehrtennachlässe der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
10. Oktober 2019 – 05. Januar 2020
Wissenschaftliche Entdeckungen und intellektuelle Leistungen hinterlassen häufig Spuren, die in den Sammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) als schriftliche Nachlässe gelehrter Persönlichkeiten aufbewahrt werden. Dieses meist lose, oft unsortiert und unvollständig in die Bibliothek gelangte und heute in Archivkästen beisammen gehaltene „Wissen in Kisten“ reicht von Entwürfen und Skizzen bis hin zu mehr oder weniger ausgereiften Manuskripten, umfasst aber auch Briefe, persönliche Erinnerungen und Lebensdokumente.
Im 100. Jubiläumsjahr der Universität bietet die SUB einen Streifzug quer durch diese Form der Überlieferung an, wobei Erwartetes und Unerwartetes, Wissenschafts- und Zeitgeschichte, Persönliches und Institutionelles sowie Universitäts- und Kulturgeschichte der Stadt zu sehen ist.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Blog.


Werner Jakstein und die Architektur der Stadt. Ein Leben für die Baukultur in Altona.

Werner Jakstein und die Architektur der Stadt. Ein Leben für die Baukultur in Altona.
11. Juli bis 22. September 2019
Dr. Ing. Werner Jakstein (1876 – 1961) war als gebürtiger Potsdamer von 1910 bis 1945 als erster Baupfleger Altonas für die städtebaulich-architektonische Identität seiner Wahlheimatstadt verantwortlich.
Jakstein beteiligte sich am wissenschaftlichen Diskurs, schrieb aber auch, um eine breit interessierte Öffentlichkeit auf Themen der Stadtentwicklung, Architektur, Denkmalpflege und der Baupflege aufmerksam zu machen. Dabei war er nicht nur Autor, sondern auch begnadeter Zeichner und Maler, der die dem Untergang geweihte Altonaer Altstadt in Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen dokumentierte und künstlerisch festhielt. „Stadt“ verstand er auf vorbildhafte Weise als Lebensraum, „Architektur“ als identitätsstiftenden Faktor in der Stadtgestaltung.
Die Ausstellung, die zahlreiche Leihgaben aus dem Altonaer Museum, dem Staatsarchiv Hamburg und der Staats- und Universitätsbibliothek präsentiert, zeigt die Arbeit und das Leben des Architekten, Stadtplaners, Architekturhistorikers, Publizisten, Schriftstellers, Grafikers, Malers und Sammlers Werner Jakstein.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

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Licht ins Dunkel! Die Diasammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars im Kontext der Zeit

Licht ins Dunkel! Die Diasammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars im Kontext der Zeit
4. April - 23. Juni 2019
Die Erfindung der Fotografie eröffnete dem bis dahin auf Glas gemalten Unterhaltungsmedium Dia neue Einsatzmöglichkeiten. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Projektion fotografischer Positivbilder auf Glasplatten oder Zelluloidfilm das gesamte Bildungswesen revolutioniert. Firmen wetteiferten in der Herstellung der besten Lichtbilder und zugehörigen Bildwerfer. Am Kunstgeschichtlichen Seminar der 1919 gegründeten Hamburger Universität trugen Erwin Panofsky und seine Nachfolger Krisenzeiten zum Trotz die größte kunstgeschichtliche Diasammlung Deutschlands zusammen. Zusammen mit dem noch erhaltenen Schriftgut eröffnet sich ein lebendiger Blick in die Fachgeschichte.
Die Ausstellung zeigt anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Gründung der Universität Hamburg Glasdiapositive und Fotografien aus den Sammlungen des Kunstgeschichtlichen Seminars sowie Kleinbildprojektoren und weitere Medien aus einer Privatsammlung.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Blog.


Mutter Erde. Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit

Mutter Erde. Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit
17. Januar - 24. März 2019
In der europäischen Kultur wird die Natur mit klangvollen Namen bezeichnet: Mutter Erde, Frau Natur, Gaia. Fast immer wird dabei die Natur als weiblich gedacht und dargestellt. Diese Vorstellungen finden seit der Frühen Neuzeit in Bildern sowie der Druck- und Buchgraphik ihren Niederschlag, welche die Natur als Gebärerin und Ernährerin, Erzieherin, Magierin und Hüterin der Welt zeigen. Die Sichtweisen und Projektionen werden in vielen Beispielen frühneuzeitlicher Druck- und Buchgraphik ins Bild gesetzt.
In der Ausstellung finden sich unter anderem Werke nach Originalen von Maarten van Heemskerck, Hendrick Goltzius und Peter Paul Rubens. Ebenso werden Titelblätter antiquarischer, kunstgeschichtlicher, naturkundlicher und philosophischer Texte von Cesare Ripa, Athanasius Kircher, Joachim von Sandrart sowie Georges Louis de Buffon präsentiert.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg, der Forschungsstelle Naturbilder/Images of Nature, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen unter Leitung von Iris Wenderholm und Maurice Saß.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Blog.


Ausstellungen 2018

Kopieren, bewahren, Neues schaffen – Die Schriftkunst von Chen Songzhang und Zhu Yongling – 秦汉简帛书迹的现代演绎--陈松长 朱永灵书法艺术展

Kopieren, bewahren, Neues schaffen – Die Schriftkunst von Chen Songzhang und Zhu Yongling – 秦汉简帛书迹的现代演绎--陈松长 朱永灵书法艺术展
27. September 2018 bis 6. Januar 2019
Die beiden Gegenwartskünstler Chen Songzhang und Zhu Yongling beziehen sich mit dem Kopieren schriftlicher Vorlagen längst vergangener Jahrhunderte auf überlieferte chinesische Schriftzeichen, die sie in einem intelligenten Spiel neu verwenden. Durch Kunstgriffe im Bereich von Layout und Disposition der Zeichen werden neue Bezüge und Wechselwirkungen geschaffen, die vorher so nicht existierten. Als Schriftträger dienen ihnen nicht nur Papier, sondern auch Seide und Keramik. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit von SUB und SFB Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa der Universität Hamburg präsentiert. Ein reich bebilderter Ausstellungsband erscheint in der Zeitschriftenreihe manuscript cultures des Sonderforschungsbereiches „Manuskriptkulturen in Afrika, Asien und Europa“ der Universität Hamburg als Druck sowie Open Access im Internet.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

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Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum –Der Umgang mit „belasteten“ Denkmalen

Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum –Der Umgang mit „belasteten“ Denkmalen
27. August bis 19. November 2018
Fragwürdige Erinnerung – ungeliebtes Erbe – strittiges Erbe – belastete Denkmale – problematische Denkmäler – unbequemes Erbe. „Braucht eine souveräne Demokratie den symbolischen Bruch mit ihrer schweren Vergangenheit oder kann und sollte sie sogar unverfälscht aufzeigen, was einmal war und nie mehr sein sollte?“ Dieses Zitat aus einem Artikel von Dina Dorothea Falbe (2016) in dem Architekturportal BauNetz zur Instandsetzung der Münchner Ausstellungshalle „Haus der Kunst“ zeigt ein Grunddilemma der Denkmalpflege im Umgang mit „belasteten“, „problematischen“ oder „unbequemen“ Relikten der Vergangenheit im öffentlichen Raum auf. Soll man sie unkommentiert ihre Wirkung entfalten lassen oder ist man verpflichtet, Ideologiekritik zu üben, um ihre Definitionsmacht im Stadtraum einzuhegen?
Ziel der von Margit Kern (Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg) kuratierten Ausstellung ist es, einige Fallbeispiele zu versammeln, die sich nicht auf eine Neuinszenierung und Neurahmung durch erklärende Texte zurückziehen, sondern ästhetische Antworten suchen. Ort der Ausstellung: Lichthof (Altbau; Zugang über 1. Stock, Stabi)
Mo-Fr 9-20:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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GEGENWELTEN - Swing in Hamburg, Hans Leipelt und die "Weiße Rose", Coco Schumann und die "Ghetto-Swingers"

GEGENWELTEN - Swing in Hamburg, Hans Leipelt und die "Weiße Rose", Coco Schumann und die "Ghetto-Swingers"
29. Mai bis 29. Juni 2018
Über Generationen eint alle Swing-Fans ein Gefühl von unbeschwerter Freiheit. Namen wie Duke Ellington, Count Basie, Benny Goodman stehen für ihre Big Bands der 1920er-, 1930er- Jahre. Musiker wie Teddy Stauffer, John Kristel, Arne Hülphers begeisterten mit ihren Tanzkapellen damals in Hamburg. Zum Jazz gehören Resistenz und Verweigerung. Wen wundert's, dass die Nazis diese "Niggermusik" hassten und die Fans verfolgten. "Wer den Swing in sich hat, ob er im Saal steht oder auf der Bühne, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren", so der Jazzgitarrist und Holocaustüberlebende Coco Schumann.
Veranstalter: AStA der Universität Hamburg
Ort: Lichthof im Altbau (Zugang über Informationszentrum) Öffnungszeiten: Mo-Fr 9 - 20.30 Uhr

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"Vergiß mein nicht" – Stammbücher des 16. bis 20. Jahrhunderts aus Hamburg

7. Juni bis 19. August 2018
In Stammbücher oder sogenannte Freundschaftsalben ("Alba Amicorum") etwas hinein zu schreiben, war eine beliebte Sitte in der Frühen Neuzeit, die bis heute in Poesiealben sowie Freunde- und Gästebüchern weiterlebt. Beginnend im adligen und im akademischen Milieu weitete sich dieser Trend vor allem in der Aufklärungszeit schon bald in private Kreise aus. Wappen, Zeichnungen, kleine Malereien, Silhouetten, Stickereien und vieles mehr schmückten die Einträge, die je nach Besitzer von Zitaten antiker Autoren, großer Reformatoren oder zeitgenössischer Literaten und Philosophen bis hin zu einfachen Freundschaftssprüchen wie das "Vergiß mein nicht" reichen. Gerade letzteres drückt aus, dass die Bücher auch an die Menschen aus dem eigenen Lebenskreis erinnern sollten, an Familienmitglieder, Freunde und Bekannte. Und wie heute Freundebücher bei Kindern oder Facebook bei Erwachsenen die soziale Vergemeinschaftung festhalten und sichtbar machen, so spiegeln die historischen Alben auch das gesellschaftliche Leben der Besitzer auf eigentümliche und zum Teil intime Weise wieder. Damit sind diese u.a. für Historiker, Philologen, Kunsthistoriker und Volkskundler eine wichtige personengeschichtliche und kulturhistorische Quelle.
Die Staatsbibliothek gibt einen Einblick vor allem in die Hamburger Stammbuchkultur des 16. bis 20. Jahrhunderts und zeigt eine Auswahl von Stammbüchern vornehmlich aus ihren Sondersammlungen, ergänzt durch Alben aus dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Hamburger Staatsarchiv.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

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Brigitte Nolden - La prima idea

Brigitte Nolden – La prima idea

15. März bis 19. Mai 2018
Schon als Dreizehnjährige zeichnete die 1944 in Celle geborene Künstlerin Brigitte Nolden ihre Träume in ein Geheimheft. Ihre künstlerische Begabung kommt nicht von ungefähr. Sie ist die Tochter eines Silhouettisten. Brigitte Nolden machte ihre Passion zum Beruf, studierte an der Werkkunstschule in Hamburg und eröffnete nach Aufenthalten in Rom und Prag 1969 ihr erstes Atelier Nolden am Glockengießerwall. Von 1972-79 lehrte sie „Farbe und Form“ an der heutigen Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Hansestadt. Noch heute gibt sie Mal- und Zeichenkurse. Ideen und Inspirationen holt sich die Künstlerin auf ihren Reisen. Besonders Italien und Griechenland haben es ihr angetan. Ihre Faszination von antiken Text- und Bildquellen drückt sie in starken Farben und Formen aus, entwickelte ihren eigenen abstrahierenden Malstil. Aber auch ihre Wahlheimat Hamburg mit seinen Hafenanlagen und Industrievororten bietet ihr ungewöhnliche Motive für ihre Gemälde.
Vom 15. März bis 19. Mai 2018 schaut Brigitte Nolden zurück auf ihr Lebenswerk und zeigt ihre Arbeiten von der ersten Idee, „La Prima Idea“, den anfänglichen Skizzen im Geheimheft über Bildserien und Grafikbüchern bis hin zu ihren großformatigen farbintensiven Malereien in der Stabi Hamburg.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Blog.


Von Maimonides bis Da Costa. Sefardische Handschriften und Bücher aus Hamburg

Von Maimonides bis Da Costa. Sefardische Handschriften und Bücher aus Hamburg

18. Januar bis 4. März 2018
Die sefardischen Manuskripte und Bücher der Staats- und Universitätsbibliothek sind ein verborgener Schatz. Die Manuskripte stammen aus Hamburger Privatsammlungen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts und wurden von den jüdischen Familien Abas, de Castro, Meldola, Cassuto, Sealtiel, Mussaphia Fidalgo und Heyman Baruch Levy kenntnisreich zusammengetragen. Vieles wurde über die Zeit gerettet, vieles wurde verkauft oder gilt heute als verschollen. Mit den bewahrten Schätzen aber besitzt die Staats-und Universitätsbibliothek heute einen großartigen Bestand an Hebraica und Sefardica. In enger Zusammenarbeit mit dem Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg und der Bibliothek des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden sowie Hamburger Museen gibt die Ausstellung einen exemplarischen Überblick über die Hamburger Sammlungen, wobei der Schwerpunkt auf den sefardischen Handschriften in spanischer Sprache und lateinischer Schrift liegt.
Die Ausstellung begleitet ein Katalog, der erstmals den Sammlungsbestand systematisch aufarbeitet, verfasst von Hamburger und ausländischen Wissenschaftlern.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zu der Ausstellung finden Sie im Blog.


Ausstellungen 2017

Blauer Vogel auf Rot. Künstlerbücher „im Vorübergehen“ von Kasia Lewandowska

Blauer Vogel auf Rot. Künstlerbücher „im Vorübergehen“ von Kasia Lewandowska

4. November bis 7. Dezember 2017
Kasia Lewandowska, eine überaus vielseitige, sowohl auf bildnerischem wie musikalischem Felde begabte, synergetisch arbeitende Künstlerin zeigt Arbeiten der letzten Jahre aus der Produktion ihres Verlages orange visuell. Kasia Lewandowska hört Farben, schmeckt Wörter und lässt sich von literarischen Texten zu kalligraphischen Kunstwerken inspirieren und setzt eigene Kompositionen - ihr Instrument ist die Harfe – in graphische Partituren um, womit sie wiederum eine eigene Kunstform innerhalb der Gattung Künstlerbuch im weitesten Sinne kreiert. Künstlerbücher werden den Kern der Ausstellung bilden, umrahmt von und korrespondierend mit Farben, Licht und Objekten zum Mitnehmen.
Ort: Gang zum Lichthof im Altbau (1. Etage), der Eintritt ist frei.


Begegnungen mit Daniil Charms – Russische bildende Künstler mit dem großen Avantgarde-Dichter im Dialog

Begegnungen mit Daniil Charms – Russische bildende Künstler mit dem großen Avantgarde-Dichter im Dialog

3. November 2017 bis 7. Januar 2018
Die Ausstellung ‘Begegnungen mit Daniil Charms‘ verknüpft das Werk des St. Petersburger Schriftstellers Daniil Charms (1905-1942) mit zeitgenössischer und aktueller russischer Buchkunst. Dabei wird der Blick auf Künstler gerichtet, die bereits zu Lebzeiten Charms’ Kinderliteratur illustrierten und deren Schöpfungen dann in Kinderzeitschriften oder als einzelnes Kinderbuch erscheinen durften. Weiterführend werden moderne russische Künstlerbücher ausgestellt, um die – oft innovative – Vielfalt und Bandbreite vom Kinderbuch bis zum modernen Künstlerbuch vorzustellen.
Mit der Ausstellung wird ein unangepasster Autor und Lebenskünstler geehrt: Daniil Charms. In Zeiten der dirigistischen sowjetischen Staatsmacht, des Terrors und des Vernichtungskrieges von Nazi-Deutschland war ihm keine Überlebenschance geblieben. Die Ausstellung feiert mit der Literatur aber auch die Kunst, die sich ihre Wege sucht, so wie das Wasser von Newa und Elbe in den beiden Partnerstädten: St. Petersburg und Hamburg. Die Schau wird kuratiert von Albert Lemmens und Serge Stommels (Nijmegen) und begleitet von der Charms-Kennerin Gudrun Lehmann (Düsseldorf). Die gezeigten Werke stammen aus der LS Collection, Van Abbemuseum, Eindhoven.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Blog-Artikel.


„Schädlich und unerwünscht“ – Verbotene Literatur und NS-Raubgut in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

„Schädlich und unerwünscht“ – Verbotene Literatur und NS-Raubgut in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

8. September bis 22. Oktober 2017
Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland setzte im Frühjahr 1933 auch die Zensur von Literatur ein, wenige Wochen danach brannten Bücher; schon vor der „Machtergreifung“ waren schwarze Listen vorbereitet worden. Nun wurden Bibliotheken von politisch missliebigen Organisationen beschlagnahmt, Autoren verhaftet und verfolgt, ihre Werke verboten. Viele von ihnen flohen aus Deutschland.
Der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg kam in dieser Zeit eine besondere Rolle zu. Als wissenschaftliche Bibliothek musste sie die verbotenen Bücher nicht aussortieren, sondern war aufgefordert, diese Literatur zu verwahren, um die wissenschaftliche Befassung mit den „Feinden des Reiches“ zu ermöglichen.
Die von den emigrierten und später auch von den deportierten jüdischen Bürgern beschlagnahmten Besitztümer wurden durch das Reich gewinnbringend „verwertet“. Bücher wurden dabei den Bibliotheken angeboten, auch die SUB profitierte davon. Sie erhielt besonders viel „verbotene Literatur“, da diese nicht öffentlich versteigert werden konnte.
Die „Arbeitsstelle für Provenienzforschung – NS-Raubgut“ der SUB möchte in dieser Ausstellung präsentieren, wie sich Spuren beider Verfolgungskomplexe – verbotene Bücher, verfolgte Menschen – noch heute in den Beständen der SUB nachweisen lassen.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Blog-Artikel.


Buchbilder und Briefe an den Horizont - Malerei von Volker Altenhof

Buchbilder und Briefe an den Horizont - Malerei von Volker Altenhof

7. Juli bis 20. August 2017
Der Künstler Volker Altenhof, 1950 geboren, studierte von 1977-1982 "Freie Kunst" und "Experimentelle Malerei" bei Professor W. Zimmermann an der "Muthesius-Hochschule" in Kiel. Während seines Studiums erhielt er Stipendien in Griechenland, Estland und Russland, bevor ihn 1995 ein Reisestipendium des Landes Schleswig-Holstein in den Jemen führte.
Heute lebt und arbeitet er in Schleswig-Holstein und Griechenland.
Seit er 1982 Mitglied im "Bundesverband Bildender Künstler (BBK)" wurde, hat er neben zahlreichen Ausstellungen in Deutschland seine Werke in ganz Europa vorgestellt. Ob Dänemark, Frankreich, England, Finnland oder Griechenland, seine lyrische Bildsprache und sein feines Gespür für Farben berühren die Menschen überall.
Oft mit autobiographischen Erfahrungsmomenten und Reiseeindrücken durchsetzt, entstehen seine Werke in thematischen und motivischen Zyklen wie „Briefe an den Horizont“, „Unterwegs“ oder „Navigation“. Dabei durchlaufen sie einen umfangreichen Prozess von Veränderung, Varianten, Versuchen und Möglichkeiten, bevor das eigentliche malerische Werk geschaffen wird.
Als Künstler, der sich durch und durch dem Malen verschrieben hat, verfügt er über eine hohe handwerkliche Solidität und ästhetische Raffinesse. Sein Spiel mit der Farbe reicht dabei bis zur Farbe selbst: Volker Altenhof arbeitet ausschließlich mit der altmeisterlichen Temperatechnik und stellt all seine Farben aus Farbpigmenten selbst her.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erhalten Sie im Blog-Artikel.


Georg Philipp Telemann in Hamburg - Schlüsseldokumente seines Wirkens in der Elbmetropole

Georg Philipp Telemann in Hamburg - Schlüsseldokumente seines Wirkens in der Elbmetropole

5. Mai bis 28. Juni 2017
Von 1721 bis zu seinem Tod am 25. Juni 1767 war Georg Philipp Telemann städtischer Kantor und Musikdirektor an den Haupt- und Nebenkirchen Hamburgs. Darüber hinaus prägte er das Musikleben der Stadt als Komponist, Konzertveranstalter und musikalischer Leiter der Oper am Gänsemarkt.
Die Ausstellung zeigt Dokumente rund um Telemanns Wirken in Hamburg: seine kirchenmusikalische Tätigkeit, speziell für Hamburger Anlässe komponierte Fest- und Gedenkmusiken, die für die klangliche Realisierung so wichtigen Musiker und Ensembles, sein Wirken an der Gänsemarkt-Oper, als Konzertveranstalter sowie als Verleger. Außerdem beleuchtet sie Telemanns Zusammenarbeit mit Hamburger Dichtern und Gelehrten sowie sein Verhältnis zu komponierenden Hamburger Kollegen.
Neben einigen erstmals gezeigten Dokumenten aus den Beständen der Staats- und Universitätsbibliothek werden zahlreiche Leihgaben anderer Hamburger und auswärtiger Einrichtungen präsentiert, darunter eigenhändige Musik- und Textmanuskripte Telemanns, in seinem Umfeld entstandene, aufschlussreiche Kopistenabschriften, Archivalien voll spannender Geschichten, außerdem Porträts, Ansichten sowie selten zu sehende Originaldrucke.
Zusammen mit informativen Kurztexten entsteht so ein lebendiges Bild des Hamburger Musiklebens im 18. Jahrhundert zur Telemann-Zeit.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Blog-Artikel.


Teobert Maler – historische Fotografien Mexikos

Teobert Maler – historische Fotografien Mexikos

9. März bis 23. April 2017
Das fotografische Werk Teobert Malers (1842-1917) ist vor allem durch seine spektakulären Aufnahmen der Maya-Ruinen bekannt geworden. Er gilt als einer der bedeutendsten Forschungsfotografen des 19. Jahrhunderts. Kein anderer Forscher hat so viele vorher unbekannte Maya-Ruinen entdeckt und fotografiert. Seine Fotografien sind noch heute wichtige Dokumente für Studien zur Architektur und zu den Inschriften der Maya-Zivilisation.
Seine archäologischen Aufnahmen sind aber nur ein Ausschnitt seines Werks, das in den dreißig Jahren seines Aufenthalts in Mexiko eine große thematische Bandbreite entfalten konnte. So zählen auch Porträts, Stadtansichten sowie Landschafts- und Naturaufnahmen dazu. Sie zeugen von Malers Interesse am Land und seinen Einwohnern sowie am Kulturerbe Mexikos. Die ersten Fotografien entstanden ab 1874 und in den folgenden Jahrzehnten sollten bis zu 3.000 fotografische Abzüge folgen.
Die Ausstellung widmet sich dem bisher unbekannten fotografischen Werk Malers. Gezeigt werden u.a. einige der ältesten Stadtansichten von Oaxaca, seltene Studioaufnahmen und künstlerisch interessante Landschaftsaufnahmen. Diese seltenen Fotografien werden mit weiteren Materialien wie Tagebüchern, Skizzen und Briefen aus dem Nachlass Teobert Malers aus den Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts ergänzt.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

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SCHWARZE TRUEFFEL. 25 Jahre UN ANNO UN LIBRO Till Verclas mit Büchern und Skulpturen

SCHWARZE TRUEFFEL. 25 Jahre UN ANNO UN LIBRO Till Verclas mit Büchern und Skulpturen

18. Januar - 26. Februar 2017
20 Druckwerke sind es geworden, Künstlerbücher, phantastisch und präzise, hergestellt und herausgegeben von Till Verclas in seinem eigenen Verlag UN ANNO UN LIBRO. Die Bücher, die nur selten Text enthalten, erzählen in mehr oder weniger abstrakten Bildern.
Neben den offensichtlichen, auch haptischen! Erlebnissen und Überraschungen, die das Anschauen dieser Kostbarkeiten bereiten, macht der Betrachter beim Auffalten oder Hochheben einzelner Seiten mancher Werke weitere Entdeckungen. Farbe wird selten eingesetzt, zum Beispiel bei den Farbradierungen des Bandes „Die Zweite Stadt“, öfter hingegen in den sehr differenziert auf das Buch konzentrierten Einbänden. So präsentiert sich “Lichtspiel“ in leuchtend gelbem Pergament, „Musterbuch“ in einem satten Rot. Durch den sparsamen Einsatz von Farbe wirkt diese umso stärker.
Das neu erschienene Buch „Arboretum“ widmet sich eigenen Radierungen und Holzschnitten zum Thema „Baum“.
In seiner Kupferdruckerei betreute Till Verclas 35 Jahre lang viele große Künstler aus Europa und den USA. Seit sieben Jahren führen seine früheren Mitarbeiter die Werkstatt in eigener Verantwortung weiter.
Auf geradezu einzigartige Weise verbinden sich in Till Verclas‘ Schaffen die Bücher mit seinem bildhauerischen Werk, das Stahl-, Holz- und Bronzeskulpturen umfasst.
Die erste große Sammlung, die eine Skulptur von Till Verclas erwarb, war das Museum Ludwig, Köln. Weitere namhafte Museen und Sammlungen in Europa folgten. Vor etwa zehn Jahren hat sich der Kreis der Interessenten auf die USA ausgeweitet.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Werken, in denen die Verbindung von Künstlerbuch und Skulptur sichtbar wird. (Friederike Rohse)
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

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Ausstellungen 2016

Kalter Krieg

Der Kalte Krieg. Ursachen, Geschichte, Folgen

30. November 2016 bis 26. Februar 2017
Zwischen 1945 bis 1991 – vom Ende der Anti-Hitler-Koalition bis zur Auflösung der Sowjetunion – bestimmte der Kalte Krieg die internationale Politik. Vor dem Hintergrund angespannter Ost-West-Beziehungen und der aktuellen Debatte über eine Wiederkehr des Kalten Krieges blickt die Ausstellung auf diese Jahrzehnte zurück. Sie arbeitet die weltanschaulichen, politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ursachen des Kalten Krieges in globaler Perspektive heraus. Und sie zeigt, dass der weltumspannende Konflikt die beteiligten Gesellschaften porentief durchdrang und nachhaltig veränderte. Die unterschiedlichen Schwerpunkte – nuklearer Rüstungswettlauf, Schauplatz Dritte Welt und politische Initiativen zur Moderation und Eindämmung von Konflikten – fordern nicht nur zur historischen Rückschau auf. Sie bieten zugleich Anknüpfungspunkte, sich mit aktuellen internationalen Krisen oder aber den Spätfolgen des Kalten Krieges zu befassen, die insbesondere in der Dritten Welt bis heute nachwirken.
Eine Ausstellung des Berliner Kolleg Kalter Krieg und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Ort: Gang zum Lichthof, 1. Etage, der Eintritt ist frei.

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Von Algen und Kristallen, von Plejaden und Schmetterlingen. Die wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg

Von Algen und Kristallen, von Plejaden und Schmetterlingen. Die wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg

11. November 2016 bis 8. Januar 2017
Rund 40 wissenschaftliche Sammlungen gibt es an der Universität Hamburg – von A wie Anatomie bis Z wie Zoologie. Zum Teil sind die Objekte schon Hunderte oder gar Tausende Jahre alt, etwa in der Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte oder in der Mineralogischen Sammlung. Andere Objekte wiederum wurden erst vor wenigen Jahrzehnten geschaffen, wie die Sammlungsstücke des Computer-Museums.
Allen Sammlungen ist gemein, dass sie eine unbezahlbare Forschungsinfrastruktur für die Wissenschaft darstellen. Denn die gesammelten Objekte sind nicht etwa nur Relikte einer vergangenen Zeit, sondern können einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung aktueller und zukünftiger Forschungsfragen leisten. Eine wichtige Rolle spielen dabei moderne Untersuchungsmethoden, die zum Sammel-Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung standen, z. B. molekulargenetische Analysen und weiterentwickelte Röntgenmöglichkeiten.
Die Ausstellung gibt einen Einblick sowohl in die Bestände der Sammlungen, als auch in die Arbeitsbereiche des Sammelns, der Forschung mit und an Sammlungsobjekten und erläutert Aspekte des Erhaltens dieser großen Forschungsinfrastrukturen.
Eine Ausstellung der Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg in der Staats- und Universitätsbibliothek
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

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Wunder der erschaffenen Dinge – Osmanische Manuskripte in Hamburger Sammlungen

Wunder der erschaffenen Dinge – Osmanische Manuskripte in Hamburger Sammlungen

16. September bis 30. Oktober 2016
Erstmals wird eine Auswahl der osmanischen Manuskripte in Hamburger Sammlungen in einer Ausstellung zusammengeführt. Die Exponate repräsentieren die Vielzahl der Manuskriptkulturen, in denen sich die verschiedenen Ethnien, Sprachen und Konfessionen des bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts bestehenden Osmanischen Reiches widerspiegeln. Den Kern der Ausstellung bilden Manuskripte mit osmanisch-türkischen Texten in arabischer Schrift. Sie stellen eindrücklich zur Schau, dass Handschriftlichkeit über die Form des herkömmlichen Buches hinaus weit verbreitet war. Ihre Unabdingbarkeit für die hochgradig bürokratisierte Staatsverwaltung wird durch Urkunden und Rechnungsbücher augenfällig, und aufwendig gearbeitete Objekte wie Kalenderrollen, Orden und Tableaus rahmen das von Hand geschriebene Wort oder heben die Ästhetik der Schrift an sich hervor. Auch das Erscheinungsbild der seit dem frühen 18. Jh. gedruckten Bücher lassen die wichtige Stellung von Handschriftlichkeit bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jhs. deutlich werden.
Die Ausstellung ist Teil des „Turkologentag 2016“, der von der Gesellschaft für Turkologie, Osmanistik und Türkeiforschung (GTOT e. V.) sowie dem Arbeitsbereich Turkologie der Universität Hamburg ausgerichtet wird (14. bis 17. September 2016).
Ein reich bebilderter Ausstellungsband erscheint in der Zeitschriftenreihe manuscript cultures des Sonderforschungsbereiches „Manuskriptkulturen in Afrika, Asien und Europa“ der Universität Hamburg als Druck sowie open-access im Internet.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.


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Hinter der Schriftstellerfamilie Mann

Hinter der Schriftstellerfamilie Mann

14. September bis 25. Oktober 2016
Eine Ausstellung des Goethe-Instituts Sao Paulo und des Buddenbrookhauses Lübeck
Dass die Mutter Thomas und Heinrich Manns Brasilianerin war und 1851 mitten im Urwald bei Rio de Janeiro geboren wurde, wissen selbst manche Germanisten nicht.
Ihr Weg führte vom „Glück in den Tropen“ in das – für Thomas Mann - „mittelalterliche Lübeck“ und die Ehe mit dem Finanzsenator Mann und endete nach dem frühen Tod des Senators 1891 mit ihrer Befreiung in der Bohèmestadt München. Ein Leben zwischen den Kulturen, das für das spätere Exil und Weltbürgertum ihrer Schriftstellersöhne Heinrich und Thomas sowie für dessen Künstlerkinder prägend war.
Die Ausstellung stellt die drei Lebensetappen Julia Manns in Brasilien, Lübeck und München mit Schwerpunkt auf Brasilien dar.
Kuratoren der Ausstellung sind Dr. Dieter Strauss, ehem. Leiter der Goethe-Institute von Sao Paulo und Santiago de Chile, und die Brasilianerin Maria A. Senne. Dieter Strauss publizierte u.a. „Oh Mann, oh Manns –  Exilerfahrungen einer berühmten deutschen Schriftstellerfamilie“ (2011) und ist Mitherausgeber des Ausstellungskatalogs: „Julia Mann: Brasilien - Lübeck - München“ (1999).
Ort: Gang zum Lichthof, 1. Etage, der Eintritt ist frei.

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Malerei und Plastik in Deutschland 1936. Die Geschichte einer verbotenen Ausstellung

Malerei und Plastik in Deutschland 1936. Die Geschichte einer verbotenen Ausstellung

8. Juli bis 28. August 2016
Im Jahr der Olympischen Spiele wurde am 21. Juli 1936 im Kunstverein Hamburg eine repräsentativeAusstellung eröffnet, auf der 249 Kunstwerke von 175 Künstlern gezeigt wurden. Nach 10 Tagen musste die Ausstellung auf Anweisung des aus Berlin herbeigeeilten Vizepräsidenten der Reichskulturkammer, Adolf Ziegler, geschlossen werden. Begründung: es würde Kunst der „Verfallszeit“ gezeigt.
Der Konflikt hatte für die Künstler tief greifende Folgen: Der deutsche Künstlerbund wurde aufgelöst, das Gebäude des Hamburger Kunstvereins enteignet und damit dem Verein die Ausstellungsmöglichkeit genommen. Gegen den Organisator der Ausstellung, den Hamburger Maler Heinrich Stegemann, wurde ein „Ehrengerichtsverfahren“ eingeleitet, das mit einem Verbot der Berufsausübung hätte enden können. Ein Jahr später waren 118 Künstler von den 175 der Hamburger Ausstellung von der Aktion "Entartete Kunst" (1937) betroffen mit insgesamt 9229 Beschlagnahmen in deutschen Museen.
Die Schau dokumentiert die Ausstellung anhand von Werken der 1936 ausstellenden Künstler und beleuchtet die Hintergründe dieses für die Kunstlandschaft Hamburgs und Deutschlands fatalen Ereignisses.
Ort: Ausstellungsraum (EG), Eintritt frei

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Von Neacșu aus Câmpulung bis Mircea Cărtărescu und Herta Müller Ausstellung zum Deutsch-Rumänischen Sprach- und Literaturkontakt

Von Neacșu aus Câmpulung bis Mircea Cărtărescu und Herta Müller - 500 Jahre Deutsch-Rumänischer Sprach- und Literaturkontakt

12. Mai bis 27. Juni 2016
1521 schrieb der Händler Neacșu aus der Hauptstadt der Walachei einen Brief – auf Rumänisch - an den deutschen Bürgermeister des siebenbürgischen Kronstadt, um vor einer osmanischen Invasion zu warnen. Die Nähe der rumänischen Fürstentümer zum Osmanischen Reich erweckte das Interesse der Mitteleuropäer an den Schriften Dimitrie Cantemirs (1673-1723). Der Poet Mihai Eminescu (1850-1889) brachte seine künstlerischen Impulse aus Wien und Berlin nach Rumänien mit und machte seine Generation mit Schopenhauer, Kant und Schiller bekannt. Die Königin Rumäniens aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen (1843-1916) veröffentlichte unter dem Namen "Carmen Silva" rumänisierte deutsche Märchentexte. Mircea Cărtărescu (*1956), ein bedeutender Vertreter der Postmoderne, war Gastprofessor für Literatur in Berlin. 2009 erhielt die 1953 in Rumänien geborenene, deutsch schreibende Herta Müller den Literatur-Nobelpreis.
Die Ausstellung zeigt an markanten Dokumenten, Texten und Biographien, wie sich die rumänische und die deutsche Kultur immer wieder berührt und befruchtet haben.
Ort: Ausstellungsraum (EG), Eintritt frei


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BÜCHER ALS KUNST von Clemens-Tobias Lange

BÜCHER ALS KUNST von Clemens-Tobias Lange

13. Januar bis 6. März 2016
Clemens-Tobias Lange ist "ein Gestalter herausragender Künstlerbücher...[Seine] Buchkunstwerke zeichnen sich durch subtile typographische Gestaltung, reiche, originelle und zugleich sensible Materialität sowie durch sorgsame Auswahl hochrangiger alter wie zeitgenössischer Texte aus" (aus der Begründung für den Antiquaria Preis für Buchkultur, 2012). Clemens-Tobias Lange: "Durch das äußere, das Buch, muss sich das Innere des Lesers ändern. Ein Maximum an Wahrheit mit einem Minimum an Wahrheit auszudrücken ist das Ziel" (aus dem Vorwort zum Ausstellungskatalog "Gemeint ist das Unsichtbare", 2012). Geschult in der Malerei bei Emilio Vedova und in Design bei Ennio Chiggio in Italien, reiste Lange durch China und Japan. Er lernte Sprachen und beobachtete Gebräuche und Religionen, um tiefere Kenntnisse anderer Denk- und Lebensweisen zu erhalten, und arbeitet mit anderen Künstlern zusammen. Aus seinem Laboratorium für Bücher kommen u.a. 'KALUMET', Ungaretti, 'Wahrheit und Aspirin' von Pessoa, 'Das Lied des Akyn' mit Aitmatow und das No-Book. Durch das Mischen verschiedener handwerklicher Photo- und Drucktechniken werden Photographien und ganze Buchseiten malerische Einheiten.
Die Hamburger Staatsbibliothek zeigt einen Überblick über die Werke von Clemens-Tobias Lange, die in der CTL-Presse, Hamburg, erschienen sind, außerdem Andrucke, Photogravuren und Silber-Gelatine-Handabzüge.
Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, der Eintritt ist frei.

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Von Boulay nach Göttingen. Charles de Villers (1765-1815). Ein Mittler zwischen Deutschland und Frankreich. Ausstellung zur Zweihundertjahrfeier.

Von Boulay nach Göttingen. Charles de Villers (1765-1815). Ein Mittler zwischen Deutschland und Frankreich. Ausstellung zur Zweihundertjahrfeier.

6. Januar bis 14. Februar 2016
Die Ausstellung zeigt auf 12 Postern das Leben, das Werk und das Wirken Charles de Villers‘ zwischen 1765, dem Jahr seiner Geburt in Boulay, und 1815, dem Jahre seines Todes in Göttingen.
Dieser französische Offizier, den die Revolution zur Emigration zwang, fand Zuflucht in Deutschland.
Hier entdeckte er kulturelle Schätze, die er sich entschloss, dem französischen Publikum bekannt zu machen. Durch seine Mitarbeit an Zeitschriften, seine Publikationen, Übersetzungen und seine rege Korrespondenz mit zahlreichen deutschen und französischen Gelehrten wurde er zum wichtigen Mittler zwischen Frankreich und Deutschland.
Zahlreiche abgebildete Dokumente stammen aus dem umfangreichen, in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg befindlichen Nachlass von Charles de Villers.
Eine Ausstellung der Université de Lorraine, Metz.
Ort: Gang zum Lichthof, 1. Etage, der Eintritt ist frei.

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Kontakt:

Öffentlichkeitsarbeit

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E-Mail: pr@sub.uni-hamburg.de