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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Abgeschlossene Fälle

Die bisherigen Restitutionen und Schenkungen im Überblick

Bis heute konnte für über 500 Bücher eine Einigung im Sinne der Washingtoner Erklärung erzielt werden. In einigen Fällen nahmen die Erben die Bücher zurück in den Familienbesitz, in anderen Fällen wurden die Bücher unserer Bibliothek als nunmehr echtes Geschenk überlassen oder die Bücher wurden auf Wunsch der Erben an andere Institutionen gegeben. Die Informationen zu den unten aufgeführten Restitutionen und Schenkungen können Sie auch als PDF-Datei herunterladen.

Übersicht der Restitutionen und Schenkungen

  • Auer-Verlag/Bismarck-Bücherei Specht (2021)


    • Restitution der „Bismarck-Bücherei Specht“
      Am 17. November 2021 restituierte die SUB zusammen mit der ZB Recht der Universität Hamburg über 100 Bücher, Briefe und Materialien zu Otto von Bismarck an die Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Nach dem Fund von 118 Büchern rund um den früheren Reichskanzler und Kopien von Bismarck-Briefen hatte die Arbeitsstelle Provenienzforschung ermittelt, dass diese aus dem Besitz des Auer-Verlags stammten, der seinerseits der SPD gehörte. Die „Bismarck-Bücherei Specht“ war ursprünglich als öffentlich zugängliche Sammlung des Bismarck-Verehrers Emil Specht aus dem Sachsenwald entstanden. Nach Spechts Tod hatte die Gemeinde Aumühle die Bücherei erworben und sie 1927 teilweise an den Auer-Verlag verkauft.
      Der Auer-Verlag, der unter anderem Schriften von Marx, Engels, Bebel und Liebknecht herausgab und die in sozialdemokratischen Kreisen vielgelesene Tageszeitung „Hamburger Echo“ publizierte, besaß selbst eine eigene Bibliothek. In diese wurde die Bismarck-Sammlung aufgenommen. Im Zuge der NS-Verfolgungsmaßnahmen gegen die Sozialdemokratie wurden der Verlag und Teile seiner Verlagsbibliothek bereits im Mai 1933 beschlagnahmt. Die nunmehr restituierten Bücher und Briefe stammen aus dieser Aktion. In den Jahren 1936-1941 wurden sie als „Geschenk“ der Gestapo Hamburg in den Bestand der heutigen SUB Hamburg eingearbeitet und sind somit NS-Raubgut.
      Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat die Sammlung nach der Restitution in ihre Bibliothek aufgenommen, so dass sie der Forschung erhalten bleibt.

      Exlibris Bismarck-Bücherei Specht
  • Batzdorff, Alfred (2012)

  • Becker, Abraham (2013)

    • 1 Buch


      Abraham Becker wurde am 19. Dezember 1920 in Kiel geboren. In Einrichtungen der Jugend-Alija wurde er seit 1934 auf eine Emigration nach Palästina vorbereitet. Nach den Novemberpogromen 1938 floh er jedoch nach Großbritannien. Im Juli 1939 kam Abraham Becker nach Nordirland, wo er seine spätere Frau Erna Horn kennenlernte. Sie zogen nach dem Krieg nach London, wo Abraham Becker bis zu seinem Tod lebte. Seine beiden Töchter haben das Buch ihres Vaters gerne in den Familienbesitz zurückgenommen.

  • Bick, Ignatz und Mira (2010)

  • Blumenthal, Hanns (2018)

    • 1 Buch


      Hanns Blumenthal lebte mit seiner Familie in der Hamburger Isestrasse 139. Die Familie wanderte 1936 nach Sao Paolo Brasilien aus. Die Familie musste eine Kunstsammlung und eine große Bibliothek zurücklassen. Eines der Bücher tauchte im Bestand der Theatersammlung auf und konnte an zwei Enkelinnen restituiert werden.

  • Bohn, Hilde/Hönigswald, Richard (2012)

  • Cohn, Gustav Gabriel (2018)

    • ca. 70 Bücher


      Gustav Gabriel Cohn, geb. 1863, war in Hamburg als Fondsmakler an der Hamburger Wertpapierbörse tätig. Der Geschäftsmann baute sich im Laufe seines Lebens eine umfangreiche und wertvolle Privatbibliothek aus Hebraika auf. Gustav Cohn wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort um. Es handelt sich um ca. 70 Bücher insgesamt. Bislang wurde ein Teil an die Enkel in den Niederlanden und Israel restituiert.

  • Cohn, Heinrich A. (2010)

    • 23 Bücher


      Auf Wunsch der Familie wurden die in der Stabi ermittelten Bücher des 1889 in Basel geborenen Feldrabbiners Dr. Heinrich A. Cohn an das Centrum Judaicum in Berlin übergeben. 1939 war Heinrich A. Cohn die Emigration aus Deutschland geglückt. Über Hamburg und die Schweiz gelangte er mit seiner Familie nach Großbritannien, wo er 1966 starb.

  • Dublon, Daniel und Henni (2018)

  • Ehrlich, Georg (2013)

    • 1 Buch


      Georg Ehrlich, geboren am 1.8.1904 in Altona, war seit 1923 Mitglied der SPD. Nach 1933 arbeitete er in Altona in einer Widerstandsgruppe. 1934 wurde diese aufgedeckt und Georg Ehrlich verhaftet. Unter anderem wurde auch seine Bibliothek beschlagnahmt. Eines seiner Bücher wurde der Stabi 1940 von der Gestapo als „Geschenk“ übergeben. Georg Ehrlich verbüßte eine 2 ½ jährige Haftstrafe wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“. Nach 1945 engagierte sich Ehrlich für den demokratischen Wiederaufbau Hamburgs. Seine Kinder machten der Stabi das Buch zum Geschenk.

  • Einfeld, Benno (2018)

    • 1 Buch

      „Sao Paulo, den 6. August 1940 – Lieber Joseph!“

      Benno Einfeld lebte in Berlin Charlottenburg und betrieb ein Automaten-Restaurant am Alexanderplatz.
      1939 verließ er mit seiner Frau Marie Deutschland. Eines seiner Bücher „Zaren – Popen – Bolschewiken von Egon Erwin Kisch gelangte in den Bestand der SUB. Im Zuge unserer Suche nach NS-Raubgut in den Bibliotheksbeständen haben wir es gefunden und anhand eines Stempels Benno Einfeld zuordnen können. Wir haben den Fall auf unserer Webseite für offene Fälle veröffentlicht. Mit Erfolg, denn Verwandte von Benno Einfeld haben uns kontaktiert.

      Einfeld, Benno
      Grabmal Einfeld
  • Friedländer, Grete und Hans (2016)

    • 4 Bücher

      Restitution von vier Büchern an die Familie Friedlaender

      Margarete Friedländer geb. Fein und ihr Mann Hans betrieben in Breslau eine Firma für Putz und Seidenwaren. Sie hatten zwei Kindern: Susanne / Schoschana  und Werner / Schaul  Friedländer. Die Kinder waren schon früher mit der Jugendaliya nach Palästina gegangen. Margarete und Hans flohen 1939 zunächst nach London und gingen von dort nach Palästina. Die Lifts der Familie wurden im Hamburger Hafen durch die Gestapo konfisziert. Die Bücher konnten an Werners Sohn Yacoov in Haifa restituiert werden.

  • Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den Juden (2011)

    • 4 Bücher


      1941 wurde die „Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den Juden“ von den Nationalsozialisten verboten und ihr Besitz beschlagnahmt. Vier Bücher aus dem ursprünglichen Besitz der Gesellschaft wurden deren Rechtsnachfolger, dem Berliner Missionswerk, restituiert.

  • Halberstadt, Felix (2015)

    • 1 Buch


      Felix Halberstadt war ein Hamburger jüdischer Handelsvertreter für Textilien und lebte religiös. Sein Sohn Hellmuth emigrierte 1939 in die USA. Felix und seiner Frau Josabeth gelang es nicht aus Deutschland zu fliehen. Sie wurden im Dezember 1941 deportiert und in der Nähe von Riga erschossen. Das in der Stabi gefundene Buch wurde an den am Leo Baeck Institute in New York bestehenden Nachlass seines Sohnes Howard Hall angegliedert.

  • Heckscher, Caesar (2012)

    • 1 Buch


      Hannelore Heckscher ist die jüngste Tochter von Dr. jur. Caesar Heckscher. Sie wurde am 28. April 1922 in Hamburg geboren. Über komplizierte Wege, die über Großbritannien und Frankreich, Martinique, Port of Spain und Havanna führten, gelang ihr schließlich die Emigration in die USA. Die Bibliothek konnte das Buch der Enkeltochter restituieren.

  • Heilbrun, Kurt (2011)

  • Jellinek Mercedes, Raoul (2016)

    • 5 Bücher

      „Dem Fernand Jellinek-Mercedes sein Buch“.

      Raoul Fernand Jellinek Mercedes (1888-1939) besaß neben einer wertvollen Musikalien- und Gemäldesammlung auch eine umfangreiche Bibliothek, die er und seine Frau ab 1938 nach und nach notverkaufen musste. Um seiner Verhaftung zuvorzukommen nahm er sich am 10.Februar 1939 das Leben. Die Bücher seiner Bibliothek sind in verschiedenen Bibliotheken aufgetaucht und teilweise restituiert worden. Zu nennen sind hier die Musikbibliothek Essen, die UB Leibzig, die ZLB Berlin, die Bibliothek der Medizinischen Universität Wien und nun auch die Stabi Hamburg.

  • Kacser, Henrik (2013)

    • 2 Bücher


      Henrik Kacser wurde 1918 in Rumänien als Heinrich Kacser geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Berlin. Kurz vor seinem Schulabschluss zog die Familie nach Hamburg. Henrik Kacser wanderte kurze Zeit später nach Belfast in Nordirland aus, wo bereits seine Schwester lebte. Sein Vater Soma Kacser blieb in Hamburg zurück. Im Juni 1943 wurde er über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo er 1944 ermordet wurde. Im Herbst 2013 wurden zwei Bücher an die Witwe von Henrik Kacser restituiert.

  • Katzmann, Max (2013)

    • 2 Bücher

      Max Katzmann wurde am 5. Mai 1889 in Geroda geboren. Die Familie Katzmann lebte in Kitzingen. Der ausgebildete Rabbiner Max Katzmann arbeitete lange als Weinhändler im Raum Würzburg. Am 24. März 1942 wurden Max und seine Frau Bella mit neun weiteren Familienmitgliedern in das Durchgangslager Izbica und von dort vermutlich in eines der Vernichtungslager in Belzec und Sobibor gebracht und dort ermordet. Über die ehemalige Synagoge Kitzingen konnte eine Nichte in den USA gefunden werden, an die zwei Bücher aus dem Eigentum von Max Katzmann restituiert wurden.

  • Levy, Ludwig (2014)

    • 15 Bücher


      Ludwig Levy, geb. am 10. März 1875, war ein Altmetallhändler in Rothenburgsort. Sein Sohn Hartwig emigrierte 1939 mit seiner Frau Irma in die USA. Die Emigrationspläne von Ludwig und seiner Frau Ida scheiterten. Im Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, von wo sie ca. zwei Monate später in das Vernichtungslager Maly Trostinec gebracht wurden. Im August 2014 konnten wir die Schwiegertochter erreichen und auf ihren Wunsch fanden die Bücher nun in der Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hamburg eine neue Bleibe.

  • Loebenstein, Eliesar (2017)

    • 1 Buch

      Talmud aus Raubgutbeständen nach Israel restituiert

      Eliesar (genannt Emil) Loebenstein war ein Beamter des Hamburger Synagogenverbandes und lebte mit seiner Frau Rahel und den beiden Töchtern Sofie und Irma im Hamburger Grindelviertel. Während seinen Töchtern die Emigration nach Südafrika bzw. England glückte, wurde er mit seiner Frau 1942 nach Theresienstadt deportiert. Seine Spur verliert sich 1944 in Auschwitz. Der Babylonische Talmud in einer Ausgabe aus Wilna (1908-1922 erschienen) wurde an seinen Enkel in Israel restituiert. Dieser trägt seinen Vornamen: Eliesar Nevies.

  • Mauthner, Victor (2016)

  • Mendel, Anna und Paul (2011)

    • 3 Bücher


      Drei Bücher von Anna und Paul Mendel waren als sogenannter „Alter Bestand“ in den Zugangsbüchern der Stabi Hamburg verzeichnet worden. Diese Bezeichnung wurde für alle Bände verwendet, deren Herkunft unklar war oder – insbesondere nach Kriegsende 1945 – vielleicht unklar bleiben sollte. Anna und Paul Mendel lebten in Hamburg, bis sie im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden und dort starben. Die Bücher befinden sich als Spende ihres Großneffen weiter im Bestand der Bibliothek.

  • Netter, Emil und Ida (2012)

    • 2 Bücher


      Zwei Bände aus einer Liste von 500 Büchern, die den Eheleuten Emil und Ida Netter (verwitwete Koch) gehörten, wurden im Bestand der Stabi gefunden. Emil Netter hatte sich 1936 das Leben genommen. Ida gelang 1939 die Ausreise. Eines der Bücher enthält das Exlibris von Ida Koch und wurde der Bibliothek von dem heute in den USA lebenden Sohn Idas als Geschenk überlassen. Das andere Buch mit dem Exlibris von Emil Netter wurde seiner Großnichte restituiert.

  • Norden, Joseph (2013)

    • 7 Bücher


      Der Rabbiner Dr. Joseph Norden wurde am 17. Mai 1870 in Hamburg geboren. Nach Tätigkeiten von 1907 bis 1935 in Elberfeld (Wuppertal), kehrte er nach Hamburg zurück. Er lehnte es ab auszuwandern, sondern blieb bei seiner Gemeinde. Am 15. Juli 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er am 7. Februar 1943 verstarb. Ein Buch wurde an seinen Urenkel restituiert, vier weitere Bücher wurden auf Wunsch der Familie an das Jüdische Museum Berlin, die Gedenkstätte Yad Vashem und die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal gestiftet.

  • Ochs, Samuel (2012)

    • 12 Bücher


      Dem jüdischen Gelehrten Dr. Samuel Ochs gelang 1939 die Ausreise nach London, nachdem er 1938 verhaftet, in das KZ Buchenwald gebracht und dort schwer misshandelt worden war. Das in der Stabi Hamburg gefundene Buch war wahrscheinlich mit dem Umzugsgut in den Hamburger Hafen gelangt. Dieses wurde konfisziert und versteigert, während das Buch von der Gestapo der Stabi Hamburg übergeben wurde. Es konnte an die Enkelin von Samuel Ochs zurückgegeben werden.

  • Petschek, Ignaz und Helene (2013)

  • Philipp, Theodor (2018)

    • 1 Buch

      Theodor Philipp war Lehrer an der Lüneburger Synagogengemeinde. Das Buch kam vermutlich über seine Tochter Olga Baruch, geb. 1869, in die Stabi. Sie wurde aus Hamburg deportiert, die Gestapo beschlagnahmte den Besitz. Der Band wurde durch die Enkelin Ruth Lustig in Israel an das Museum Lüneburg gestiftet.

  • Reiss, Marie May (2008)

    • 4 Bücher


      Im Bestand der Stabi Hamburg wurden vier Bücher der Hamburgerin Marie May Reiss ermittelt, die 1943 als Geschenk der Gestapo ins Haus gekommen waren. Marie May Reiss, geboren 1895, lebte mit ihren Kindern nach dem frühen Tod ihres Mannes in Hamburg-Harvestehude. Im Juni 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Tochter Ingeborg nach Auschwitz deportiert, wo sich die Spuren der beiden verlieren. Der in Großbritannien lebende Großneffe von Marie May Reiss entschied sich dafür, die Bücher der Stabi zu überlassen.

  • Simon, Hermann und Rose (2016)

    • 4 Bücher


      Hermann Simon war bereits 1923 verstorben, seine Frau Rose Simon geb. Weinberg, heiratet Leopold Kaufmann. Der emigrierte Ende der 30er Jahre nach Bolivien ohne sie und ließ sich scheiden. Rose Kaufmann, geb. Weinberg kam im Rahmen einer Verhaftung im August 1942 um. Hermann und Rose Simon waren die Großeltern von Hermann Simon, dem Gründungsdirektor des Centrum Judaicum Berlin. Er nahm die vier Bücher seiner Großeltern in Empfang.

  • Spier, Hilde (2014)

    • 1 Buch



      Die Philologin Hilde Spier und ihr Mann Karl lebten zunächst in Köln, später in Erfurt. Sie gingen 1935 zunächst nach Belgien, von dort nach Frankreich. Nach dessen Niederlage versuchten die Eheleute fieberhaft das Land zu verlassen. Ein Fluchtversuch im August 1942 scheiterte und Hilde und Karl Spier wurden verhaftet. Mithilfe eines Wachmannes gelang es ihnen, ihre Kinder in die Obhut eines italienischen Diplomaten zu geben, der sie bis zum Kriegsende in Italien versteckte. Die Eheleute wurden kurze Zeit später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihre Kinder zeigten sich sehr bewegt über das Buch ihrer Eltern.

  • Spiero, Heinrich (2022)

    • 290 Autographen und andere Materialien


      Der Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und passionierte Autographensammler Dr. Heinrich Spiero wurde 1876 in Königsberg geboren und starb 1947 in Berlin. Er war eine wichtige Figur in der deutschen Literaturszene, zunächst in Hamburg und später in Berlin. Bis 1914 gehörte er zum Hamburger Dichterzirkel rund um Detlev von Liliencron, Gustav Falke und Richard Dehmel, mit denen er eine umfangreiche Korrespondenz pflegte und über die er mehrfach publizierte. In der NS-Zeit wurde er als Jude verfolgt, mit Berufsverbot belegt und in finanzielle Not getrieben. Zur Sicherung seiner Existenz war er gezwungen, unter Druck Teile seiner Sammlungen zu veräußern. Unter anderem ließ er deshalb zwischen 1935 und 1937 Autographen bei J. A. Stargardt in Berlin versteigern. Im Juli 1937 erwarb die Bibliothek dort ein Konvolut von 290 Autographen, hauptsächlich Briefe und Postkarten an Heinrich Spiero aus der Hand von Liliencron, Falke und Dehmel sowie einiger ihrer Zeitgenossen.
      Die Erwerbung von 1937 basiert auf dem Notverkauf eines NS-Verfolgten, das bei Stargardt erworbene Konvolut ist damit NS-Raubgut. Am 22. September 2023 restituierte die SUB die Autographen an die Erben von Heinrich Spiero. Der Bestand wird jedoch in der Bibliothek verbleiben: In einer großzügigen Geste entschloss sich die Erbengemeinschaft zur Schenkung der restituierten Briefe. Darüber hinaus schenkte sie der SUB ein literarisch wertvolles Gästebuch sowie weitere Dokumente aus Familienbesitz. Die genannten Autographen und anderen Materialien werden zukünftig in den Katalogen der SUB Hamburg und auch direkt am Objekt als restituiertes NS-Raubgut ausgewiesen.

      Spiero Briefumschlag, Briefe Anna von Liliencron
      Falke an Spiero
  • Sternheim, Hans (2019)

  • Warburg, Fritz (2010)

    • 2 Bücher


      Ein Buch mit dem Stempel Fritz Warburgs, das der Stabi Hamburg 1943 als „Geschenk“ überwiesen worden war, konnte den Erben zur Restitution angeboten werden. Fritz Warburg emigrierte im Mai 1939 nach Schweden und lebte ab 1957 mit seiner Frau Anna in Israel. Die Familie entschied sich dafür, das Buch der Stabi zu schenken.

Kontakt:

Arbeitsstelle Provenienzforschung - NS-Raubgut


Anneke de Rudder / Dr. Wiebke von Deylen
Wiss. Mitarbeiterin / Kommissarische Leitung
E-Mail: nsraubgut@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-3348 / -2225
Telefax: +49 40/42838-3352