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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Baltic Urban Knowledge Hubs

Transnationale Kollaboration zur partizipativen Raum- und Serviceentwicklung öffentlicher Einrichtungen

Vom Sommer 2020 bis zum Herbst 2022 entwickelte die Stabi ein neues Raumkonzept für die Bibliothek der Zukunft. Im Raumentwicklungsprojekt Wissen Bauen 2025 wurde, angelehnt an die Prinzipien offener gesellschaftlicher Innovation, ein offener Austauschprozess mit verschiedenen Personen- und Interessengruppen begonnen. Die daraus entstandenen Ideen hat das Projektteam nun im internationalen Kontext weitergedacht: Ende Januar wurde ein Projektantrag für Co-Finanzierung im Interreg Baltic Sea Region Programm eingereicht. Aus 41 eingereichten Anträgen wählte die Kommission am 20. April in Malmö 13 förderungswürdige Projekte aus -  darunter auch unser Projekt BALTIC UKH, das wir von August 2023 bis August 2025 durchführen werden.

Doch wie kam es zum Projektantrag und welche Aktivitäten sind geplant?

Wissen Bauen als Ausgangspunkt

Das Ergebnis des Raumentwicklungsprojekts war ein Raumkonzept, das die wissenschaftliche Bibliothek der Zukunft als Urban Knowledge Hub (UKH) beschreibt. Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation und der kulturellen Diversifizierung haben wir darin Räume und Services nach ihren Funktionen gruppiert und zu einem Gesamtkonzept verbunden. Urban Knowledge Hubs wirken dabei nicht nur auf lokaler Ebene, sondern stellen als Knotenpunkte auch den Anschluss an globale Informations- und Wissensnetzwerke her. Solche Orte, die allen Bürger:innen den Zugang zu verständlichen und verlässlichen Informationen ermöglichen, sind für heutige Wissensgesellschaften auch im internationalen Kontext unerlässlich.

Mit unserem Raumentwicklungsprojekt haben wir im Dialog mit Nutzer:innen und Stakeholdern deren vielfältige Anforderungen an Angebote und Räume abgefragt. Dabei haben wir festgestellt, wie wichtig es ist, nicht an den Bedürfnissen dieser Personengruppen vorbeizuplanen. Gleichzeitig ist aber auch deutlich geworden, dass im öffentlichen Sektor und konkret für die Weiterentwicklung von Services zur öffentlichen Informationsversorgung noch keine umfangreichen Best Practices vorliegen.

So wurde das Konzept der Urban Knowledge Hubs — verstanden als partizipativ gestaltete Orte der Informationsversorgung in lokalen und globalen Wissensnetzwerken — zum Ausgangspunkt der Projektidee, die nun in Kooperation mit internationalen Partner:innen umgesetzt wird.

Projektantrag im Interreg Baltic Sea Region Programme

Da wir über die internationale Arbeitsgemeinschaft „Bibliotheca Baltica“ bereits stark im Ostseeraum vernetzt sind, suchten wir das Gespräch mit anderen öffentlichen Informationsdienstleister:innen aus dieser Region. Schnell wurde deutlich, dass wir mit der Neuausrichtung von Informationsdiensten und -räumen ein gemeinsames Anliegen teilen und dabei Nutzer:innen und Stakeholdern verstärkt einbinden wollen. Zeitgleich eröffnete sich die Möglichkeit, einen Antrag im Interreg Baltic Sea Region Programm zu stellen. So wurde das Vorhaben schnell konkreter: Wir erstellten Anfang 2023 in Kooperation mit der Lettischen Nationalbibliothek, der Dänischen Königlichen Bibliothek und der Metropoluniversität Oslo einen Projektantrag für die Co-Finanzierung eines Small Projects. Diese neue Form der Projekte soll Neueinsteiger:innen den Zugang zum Interreg Programm erleichtern und ist weniger komplex, so dass wir den Antrag innerhalb kurzer Zeit fertigstellen konnten.

Das nun genehmigte Projekt zielt auf die Weiterentwicklung öffentlicher Informationsdienste und -räume unter Einbindung von Nutzer:innen ab. Bei der Erarbeitung neuer Service- und Raumkonzepte sollen verschiedene Methoden der Partizipation zusammengestellt und im Anschluss konkret angewendet oder in Beteiligungsverfahren getestet werden. So entsteht eine Toolbox mit erprobten Methoden für die Entwicklung zugänglicher und ansprechender Informationsinfrastrukturen. Diese wird der öffentlichen Verwaltung im städtischen sowie ländlichen Kontext zur Verfügung gestellt und sie bei der Realisierung eigener innovativer Projekte unterstützen.

Während die drei Bibliothekspartner:innen im Rahmen des Projekts innovative Räume und Services entwickeln, unterstützt OsloMet vorrangig bei der Methodenauswahl und der Zusammenstellung der Toolbox. Die Stabi übernimmt  als Lead Partner die Gesamtverantwortung für das Projekt und führt ein eigenes lokales Teilprojekt durch: In Hamburg werden Räumlichkeiten geschaffen, die der interaktiven Präsentation, Vermittlung und Diskussion aktueller politischer, wissenschaftlicher und historischer Themen dienen. Als lokale Kooperationspartner:innen konnten die Akademie der Wissenschaften in Hamburg, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und der Verein für Hamburgische Geschichte gewonnen werden. Der Raum wird über das Projektende hinaus bestehen und nicht nur den Kooperationspartner:innen dauerhaft für Veranstaltungen und Präsentationen offenstehen.

 

Dieses Projekt wird aus Fördermitteln der Europäischen Union im Interreg Baltic Sea Region Programm kofinanziert.

Kontakt:

Miriam Green


Koordination Entwicklungsprojekte
E-Mail: miriammarie.green@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5696

Foto von Miriam Green