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Osmanische Handschriften in der Uni-Bibliothek

Samstag, den 01.10.2016

Pressespiegel

Hamburger Abendblatt zur Ausstellung «Osmanische Manuskripte in Hamburger Sammlungen» von Katja Engler, 01.10.2016, Nr. 231, S. 27.

Zu sehen sind prachtvolle Kalligrafien, Gedichte und eine alte Koran-Abschrift.

 

HAMBURG:: Eine exquisite, wissenschaftlich sehr gut aufbereitete kleine Ausstellung osmanischer Handschriften und sehr alter Druckerzeugnisse ist derzeit in der Staats- und Universitätsbibliothek zu sehen. Was für Schätze in Hamburg normalerweise hinter verschlossenen Türen lagern, davon hat kaum jemand eine Vorstellung. So findet man hier unter anderem eine unbedingt sehenswerte Koran-Ausgabe, die der Hamburger Pastor und Kalligraf Abraham Hinckelmann am Ende des 17. Jahrhunderts abschrieb.

Von 1765 stammt ein Divan-Gedicht in gerahmten Spalten und in arabischer Schrift, dessen reiche florale Verzierungen nach althergebrachten Regeln vollendet wurden. Besonders aufwendig und teuer war das Unvan, der Anfang des Textes - fern verwandt mit dem üppig verzierten Initial mittelalterlicher Buchmalerei. Ebenso prächtig: die oft ledernen Einbände, deren ornamentale Prägung man hier mehrfach betrachten kann.

Internationale Wissenschaftler forschen in Hamburg mit

Auch eine mit fantastischen Tiermenschen ausgeschmückte Kosmografie, ein geografisches Werk von Yusuf b. Mehmed (1717), ist hier zu finden, wunderschön farbig gemalt auf Pergament. Auf einem Bildschirm können interessierte Besucher das gesamte, hoch empfindliche Exemplar virtuell durchblättern. Daneben zeigt eine türkische Sammelhandschrift von 1585/86 die Illustration eines kreisrunden magischen Spiegels mit allerhand Symbolen: neun Krebse, ein Drache, ein Adler und eine Hand.

Ein syrisches Kirchenlied ist in bild- und zeichenhafter Serto-Schrift mit dem Pinsel gemalt zu bestaunen, außerdem eine Seite eines Liebesepos von 1535, das in 14 Miniaturen vorliegt. Die Universität hat die Erforschung von Manuskriptkulturen zum Exzellenzbereich erklärt, der mit entsprechenden Geldern ausgestattet ist. Das ermöglicht es, internationalen Wissenschaftlern Fotos der wichtigsten Exponate zuzusenden, um sie seriös erklären und entschlüsseln zu lassen.

 

"Wunder der erschaffenen Dinge" Ausstellung osmanischer Handschriften Staatsbibliothek, Von-Melle-Park 3, bis 30.10.2016, Mo-Fr 9.0024.00, Sa, So 10.00-24.00, Eintritt frei

Kontakt:

Referat für Öffentlichkeitsarbeit


Dr. Konstantin Ulmer
E-Mail: konstantin.ulmer@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-5918

Foto von  Referat für Öffentlichkeitsarbeit