Titel: „Wo man Bücher verbrennt…“ Verbrannte Bücher, verbannte und ermordete Autoren Hamburgs
Dauer: 15.5.-28.6.2013
Ort: LICHTHOF im Altbau der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
Geöffnet: Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Eingang Edmund-Siemers-Allee / Ecke Grindelallee, Eintritt frei
Im Blog: http://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=11741
Eröffnung: Dienstag, 14. Mai 2013, 19 Uhr im LICHTHOF mit Grußworten der Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Dr. Dorothee Stapelfeldt, und des Präsidenten den Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann (wird verlesen) sowie einer Einführung von Wilfried Weinke
Pressevorbesichtigung: Dienstag,14. Mai 2012, 11 Uhr im LICHTHOF
Pressefotos: http://bit.ly/subpressefoto,
Bildunterschriften: 1) Collage Uwe Franzen, Atelier hand-werk, Bardowick, 2-4) Buchcover: Sammlung Weinke, Hamburg
Die Ausstellung erinnert zum 80. Jahrestag der nationalsozialistischen Bücherverbrennung an verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller Hamburgs. Im Zentrum steht eine Fotoinszenierung zur Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer am 15. Mai 1933, eine von der Deutschen Studentenschaft getragene Aktion „wider den undeutschen Geist!“ Zu sehen ist u.a. erstmals ein Foto aus einer Hamburger Tageszeitung, das neugierige Zuschauer vor dem brennenden Scheiterhaufen zeigt.
Die Bücherverbrennungen vom Mai 1933 hatten eindeutig antisemitischen wie antidemokratischen Charakter, es waren keineswegs „Provinzpossen“. Für die in Hamburg lebenden Schriftstellerinnen und Schriftsteller waren sie bedrohliche Fanale. In ihrer Existenz bedroht, sahen sie sich unmittelbar zur Flucht gezwungen
Die Ausstellung will an die literarische wie künstlerische Vielfalt Hamburgs erinnern, die durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten gewaltsam zerstört wurde. Exemplarisch stellt sie 18 Biografien verbannter, geflohener, ermordeter und nach 1945 fast vergessener Autorinnen und Autoren Hamburgs ins Zentrum. Auf 54 gestalteten Ausstellungstafeln wird ihr Leben und Werk dargestellt. Erstausgaben, Dokumente und Fotos belegen ihre literarische wie journalistische Produktion vor 1933 und im erzwungenen Exil.
Die Ausstellung würdigt Leben und Werk des Literaturwissenschaftlers Walter A. Berendsohn, der Schriftstellerin und späteren Literaturagentin Grete Berges, ihres ebenfalls schriftstellerisch tätigen Bruders Max Ludwig Berges, des Verlegers Kurt Enoch, der Literaturwissenschaftlerin Käte Hamburger, des Schriftstellers und Lyrikers Ivan Heilbut, des Rechtsanwalts Bernhard Karlsberg, des Kinderbuchautors und Journalisten Cheskel Zwi Kloetzel, des Schriftstellers Heinz Liepman, des Pädagogen und Dichters Jakob Loewenberg, des Publizisten und Herausgebers der „Weltbühne“ Carl von Ossietzky, des Buchillustrators und Kinderbuchautors H.A. Rey, des Dramaturgen Arthur Sakheim, des Journalisten Justin Steinfeld, der Essayistin und Philosophin Margarete Susman und des Fotografen Rolf Tietgens. Während diesen Autoren die Flucht aus Deutschland gelang, wurden der Oberrabbiner Joseph Carlebach und der Schriftsteller Adolf Goetz aus Hamburg deportiert und ermordet.
Neben den Biografietafeln präsentiert die Ausstellung zwei Meter hohe Großbücher ; Fahnen mit Zitaten von Heinrich Heine, Walter Benjamin, Willy Brandt, Werner Lansburgh und Max Herrmann-Neiße ergänzen auf prägnante Weise den Inhalt der Ausstellung.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie wird unterstützt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Körber-Stiftung, der Rudolf Augstein Stiftung und dem Verein für Hamburgische Geschichte, der Behörde für Wissenschaft und Forschung sowie dem Bezirksversammlung Eimsbüttel.
Kurator: Wilfried Weinke, Hamburg; Gestaltung: Uwe Franzen, Atelier hand-werk 2.0, Bardowick
Zur Ausstellung erscheint eine reich illustrierte Broschüre (5 EUR).
Für Nachfragen:
Dr. Marlene Grau, Tel.: 040 - 428 38 - 5857, Fax: 040 - 41 34 50 78
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg