FAQ
© 2024 Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg, Carl von Ossietzky

Öffnungszeiten heute10.00 bis 24.00 Uhr alle Öffnungszeiten Leichte Sprache

Vorgeschichte

Seit 2006 sucht die Stabi in ihren Beständen nach sogenanntem NS-Raubgut

Bereits in den Nachkriegsjahrzehnten forderte einige der überlebenden Verfolgten ihre Bibliotheken zurück. Zwischen 1945 und 1969 sind elf Anfragen von Privatpersonen oder Institutionen in den Akten der Stabi dokumentiert, die sich auf der Suche nach geraubtem Eigentum an die Stabi wandten. In einigen dieser Fälle wurden den Erben nach langen Verhandlungen Entschädigungsleistungen für den Verlust der Bibliotheken zugesprochen. 1957 gab die Stabi die von der Gestapo 1939 beschlagnahmte Bibliothek der jüdischen Gemeinde Hamburgs zurück an die Gemeinde.

Eine aktive und systematische Überprüfung der Bestände auf Raubgut durch die Stabi erfolgte ab 2005. Seit 2006 erfolgt eine Durchsicht der Zugangsjournale der Stabi auf raubgutverdächtige Eingänge. In diesen Journalen wurden alle erworbenen oder als Geschenk erhaltenen Bücher mit Verfasser, Titel, Erscheinungsjahr, der jeweils gebenden Person oder Institution und einer laufenden Nummer (der Zugangsnummer) verzeichnet. Nach der Sichtung der Journale der Jahre 1940-1944 wurden die Nachforschungen auf Geschenk-Zugänge aus den Jahren 1933-1951 sowie auf antiquarische Erwerbungen ausgeweitet und auch relevantes Aktenmaterial wurde in die Suche nach raubgutverdächtigen Beständen einbezogen.

In drei Ausstellungen („Geraubte Bücher. Die Bücher der Marie May Reiss, 2009, „Im Ganzen sehr erwünscht…“, 2012 und „‘schädlich und unerwünscht‘ verbotene Literatur und NS-Raubgut in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky“) präsentierte die Stabi Ergebnisse und gewährte der Hamburger Öffentlichkeit Einblicke in die Provenienzforschung im Haus. Seit 2015 ist mit der Gründung der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut die Suche nach den rechtmäßigen Erben von NS-Raubgut fest im Organigramm der Stabi verankert.

 

Kontakt:

Arbeitsstelle Provenienzforschung - NS-Raubgut


Anneke de Rudder / Dr. Wiebke von Deylen
Wiss. Mitarbeiterin / Kommissarische Leitung
E-Mail: nsraubgut@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838-3348 / -2225
Telefax: +49 40/42838-3352