Abgeschlossene Fälle
Die bisherigen Restitutionen und Schenkungen im Überblick
Bis heute konnte für über 500 Bücher eine Einigung im Sinne der Washingtoner Erklärung erzielt werden. In einigen Fällen nahmen die Erben die Bücher zurück in den Familienbesitz, in anderen Fällen wurden die Bücher unserer Bibliothek als nunmehr echtes Geschenk überlassen oder die Bücher wurden auf Wunsch der Erben an andere Institutionen gegeben. Die Informationen zu den unten aufgeführten Restitutionen und Schenkungen können Sie auch als PDF-Datei herunterladen.
Übersicht der Restitutionen und Schenkungen
-
-
6 Bücher
Alfred Batzdorff wurde als 16-Jähriger während der Novemberpogrome verhaftet und wäre fast in das KZ-Buchenwald verschleppt worden. Die Familie entschied, ihn außer Landes zu bringen und so kam er Ende 1938 mit den so genannten Kindertransporten über Hamburg nach Großbritannien. Das Umzugsgut der Familie sollte in die USA verschifft werden. Die Gestapo beschlagnahmte es jedoch und die Bücher gelangten als so genannte „Geschenke“ in die Stabi. Alfred Batzdorff und sein Bruder überließen die Bücher der Stabi als nunmehr echte Geschenke.
-
-
1 Buch
Abraham Becker wurde am 19. Dezember 1920 in Kiel geboren. In Einrichtungen der Jugend-Alija wurde er seit 1934 auf eine Emigration nach Palästina vorbereitet. Nach den Novemberpogromen 1938 floh er jedoch nach Großbritannien. Im Juli 1939 kam Abraham Becker nach Nordirland, wo er seine spätere Frau Erna Horn kennenlernte. Sie zogen nach dem Krieg nach London, wo Abraham Becker bis zu seinem Tod lebte. Seine beiden Töchter haben das Buch ihres Vaters gerne in den Familienbesitz zurückgenommen.
-
-
14 Bücher
Der Frankfurter Rabbiner Dr. Ignatz Isaac Bick emigrierte 1939 mit Frau und Tochter über Großbritannien in die USA. Das Umzugsgut der Familie sollte über Rotterdam folgen, musste aber von der Frankfurter Spedition nach Hamburg umgelenkt werden, wo es konfisziert und versteigert wurde. Die Bücher des Rabbiners kamen über die Gestapo im Oktober 1940 als Geschenk in die Stabi Hamburg. 70 Jahre später konnten sie seiner Tochter zurückgegeben werden. 2016 übergab die Stabi auf Wunsch der Erben zwei weitere Bände von Ignatz Isaak Bick dem Leo Baeck Institut in New York.
-
-
1 Buch
Hanns Blumenthal lebte mit seiner Familie in der Hamburger Isestrasse 139. Die Familie wanderte 1936 nach Sao Paolo Brasilien aus. Die Familie musste eine Kunstsammlung und eine große Bibliothek zurücklassen. Eines der Bücher tauchte im Bestand der Theatersammlung auf und konnte an zwei Enkelinnen restituiert werden.
-
-
1 Buch
Hilde Bohn heiratete 1930 den Philosophen Richard Hönigswald. 1939 emigrierte das Ehepaar mit Hilfe von Freunden über die Schweiz in die USA. Das Buch kam vermutlich in den Bestand der Stabi, nachdem das Umzugsgut aus der Schweiz im Hamburger Hafen beschlagnahmt worden war. Es verbleibt als Geschenk der Enkelin in der Bibliothek.
-
-
ca. 70 Bücher
Gustav Gabriel Cohn, geb. 1863, war in Hamburg als Fondsmakler an der Hamburger Wertpapierbörse tätig. Der Geschäftsmann baute sich im Laufe seines Lebens eine umfangreiche und wertvolle Privatbibliothek aus Hebraika auf. Gustav Cohn wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort um. Es handelt sich um ca. 70 Bücher insgesamt. Bislang wurde ein Teil an die Enkel in den Niederlanden und Israel restituiert.
-
-
23 Bücher
Auf Wunsch der Familie wurden die in der Stabi ermittelten Bücher des 1889 in Basel geborenen Feldrabbiners Dr. Heinrich A. Cohn an das Centrum Judaicum in Berlin übergeben. 1939 war Heinrich A. Cohn die Emigration aus Deutschland geglückt. Über Hamburg und die Schweiz gelangte er mit seiner Familie nach Großbritannien, wo er 1966 starb.
-
-
2 Bücher
Daniel und Henni Dublon waren Geschwister aus Lüneburg, die nach 1933 nach Hamburg übersiedelten.Von dort wurden sie 1942 nach Theresienstadt deportiert. In diesem Zusammenhang gelangten die Bücher über die Gestapo in den Bestand.
-
-
1 Buch
Georg Ehrlich, geboren am 1.8.1904 in Altona, war seit 1923 Mitglied der SPD. Nach 1933 arbeitete er in Altona in einer Widerstandsgruppe. 1934 wurde diese aufgedeckt und Georg Ehrlich verhaftet. Unter anderem wurde auch seine Bibliothek beschlagnahmt. Eines seiner Bücher wurde der Stabi 1940 von der Gestapo als „Geschenk“ übergeben. Georg Ehrlich verbüßte eine 2 ½ jährige Haftstrafe wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“. Nach 1945 engagierte sich Ehrlich für den demokratischen Wiederaufbau Hamburgs. Seine Kinder machten der Stabi das Buch zum Geschenk.
-
-
1 Buch
„Sao Paulo, den 6. August 1940 – Lieber Joseph!“
Benno Einfeld lebte in Berlin Charlottenburg und betrieb ein Automaten-Restaurant am Alexanderplatz.
1939 verließ er mit seiner Frau Marie Deutschland. Eines seiner Bücher „Zaren – Popen – Bolschewiken von Egon Erwin Kisch gelangte in den Bestand der SUB. Im Zuge unserer Suche nach NS-Raubgut in den Bibliotheksbeständen haben wir es gefunden und anhand eines Stempels Benno Einfeld zuordnen können. Wir haben den Fall auf unserer Webseite für offene Fälle veröffentlicht. Mit Erfolg, denn Verwandte von Benno Einfeld haben uns kontaktiert.
-
-
4 Bücher
Restitution von vier Büchern an die Familie Friedlaender
Margarete Friedländer geb. Fein und ihr Mann Hans betrieben in Breslau eine Firma für Putz und Seidenwaren. Sie hatten zwei Kindern: Susanne / Schoschana und Werner / Schaul Friedländer. Die Kinder waren schon früher mit der Jugendaliya nach Palästina gegangen. Margarete und Hans flohen 1939 zunächst nach London und gingen von dort nach Palästina. Die Lifts der Familie wurden im Hamburger Hafen durch die Gestapo konfisziert. Die Bücher konnten an Werners Sohn Yacoov in Haifa restituiert werden.
-
-
4 Bücher
1941 wurde die „Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den Juden“ von den Nationalsozialisten verboten und ihr Besitz beschlagnahmt. Vier Bücher aus dem ursprünglichen Besitz der Gesellschaft wurden deren Rechtsnachfolger, dem Berliner Missionswerk, restituiert.
-
-
1 Buch
Felix Halberstadt war ein Hamburger jüdischer Handelsvertreter für Textilien und lebte religiös. Sein Sohn Hellmuth emigrierte 1939 in die USA. Felix und seiner Frau Josabeth gelang es nicht aus Deutschland zu fliehen. Sie wurden im Dezember 1941 deportiert und in der Nähe von Riga erschossen. Das in der Stabi gefundene Buch wurde an den am Leo Baeck Institute in New York bestehenden Nachlass seines Sohnes Howard Hall angegliedert.
-
-
1 Buch
Hannelore Heckscher ist die jüngste Tochter von Dr. jur. Caesar Heckscher. Sie wurde am 28. April 1922 in Hamburg geboren. Über komplizierte Wege, die über Großbritannien und Frankreich, Martinique, Port of Spain und Havanna führten, gelang ihr schließlich die Emigration in die USA. Die Bibliothek konnte das Buch der Enkeltochter restituieren.
-
-
1 Buch
Curt Heilbrun lebte in Erfurt und wurde 1938 im Zuge des Novemberpogroms für einen Monat im KZ Buchenwald inhaftiert. 1939 gelang der Familie die Ausreise nach Großbritannien. Das Umzugsgut sollte folgen, wurde aber im Hamburger Hafen konfisziert und versteigert – bis auf ein Buch, das der Stabi Hamburg von der Gestapo als „Geschenk“ überwiesen wurde. Diese Heine-Gesamtausgabe war Curt Heilbrun 1899 von seinen Eltern zum 16. Geburtstag geschenkt worden und konnte nun seiner Enkelin zurückgegeben werden.
-
-
5 Bücher
„Dem Fernand Jellinek-Mercedes sein Buch“.
Raoul Fernand Jellinek Mercedes (1888-1939) besaß neben einer wertvollen Musikalien- und Gemäldesammlung auch eine umfangreiche Bibliothek, die er und seine Frau ab 1938 nach und nach notverkaufen musste. Um seiner Verhaftung zuvorzukommen nahm er sich am 10.Februar 1939 das Leben. Die Bücher seiner Bibliothek sind in verschiedenen Bibliotheken aufgetaucht und teilweise restituiert worden. Zu nennen sind hier die Musikbibliothek Essen, die UB Leibzig, die ZLB Berlin, die Bibliothek der Medizinischen Universität Wien und nun auch die Stabi Hamburg.
-
-
2 Bücher
Henrik Kacser wurde 1918 in Rumänien als Heinrich Kacser geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Berlin. Kurz vor seinem Schulabschluss zog die Familie nach Hamburg. Henrik Kacser wanderte kurze Zeit später nach Belfast in Nordirland aus, wo bereits seine Schwester lebte. Sein Vater Soma Kacser blieb in Hamburg zurück. Im Juni 1943 wurde er über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo er 1944 ermordet wurde. Im Herbst 2013 wurden zwei Bücher an die Witwe von Henrik Kacser restituiert.
-
-
2 Bücher
Max Katzmann wurde am 5. Mai 1889 in Geroda geboren. Die Familie Katzmann lebte in Kitzingen. Der ausgebildete Rabbiner Max Katzmann arbeitete lange als Weinhändler im Raum Würzburg. Am 24. März 1942 wurden Max und seine Frau Bella mit neun weiteren Familienmitgliedern in das Durchgangslager Izbica und von dort vermutlich in eines der Vernichtungslager in Belzec und Sobibor gebracht und dort ermordet. Über die ehemalige Synagoge Kitzingen konnte eine Nichte in den USA gefunden werden, an die zwei Bücher aus dem Eigentum von Max Katzmann restituiert wurden.
-
-
15 Bücher
Ludwig Levy, geb. am 10. März 1875, war ein Altmetallhändler in Rothenburgsort. Sein Sohn Hartwig emigrierte 1939 mit seiner Frau Irma in die USA. Die Emigrationspläne von Ludwig und seiner Frau Ida scheiterten. Im Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, von wo sie ca. zwei Monate später in das Vernichtungslager Maly Trostinec gebracht wurden. Im August 2014 konnten wir die Schwiegertochter erreichen und auf ihren Wunsch fanden die Bücher nun in der Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hamburg eine neue Bleibe.
-
-
1 Buch
Talmud aus Raubgutbeständen nach Israel restituiert
Eliesar (genannt Emil) Loebenstein war ein Beamter des Hamburger Synagogenverbandes und lebte mit seiner Frau Rahel und den beiden Töchtern Sofie und Irma im Hamburger Grindelviertel. Während seinen Töchtern die Emigration nach Südafrika bzw. England glückte, wurde er mit seiner Frau 1942 nach Theresienstadt deportiert. Seine Spur verliert sich 1944 in Auschwitz. Der Babylonische Talmud in einer Ausgabe aus Wilna (1908-1922 erschienen) wurde an seinen Enkel in Israel restituiert. Dieser trägt seinen Vornamen: Eliesar Nevies.
-
-
1 Buch
Raubgut-Band restituiert aus der Provenienz Victor Mauthner
Viktor Mauthner war ein Buchhalter in Prag. Er wurde 1943 mit seiner Frau Anna und dem jüngsten Sohn Pavel zunächst nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert, wo alle drei umkamen. In der SUB fand sich ein Buch aus seinem Besitz, das erst 1958 in die Bestände gelangt war. Es konnte an Viktor Mauthners Enkel in Israel restituiert werden.
-
-
3 Bücher
Drei Bücher von Anna und Paul Mendel waren als sogenannter „Alter Bestand“ in den Zugangsbüchern der Stabi Hamburg verzeichnet worden. Diese Bezeichnung wurde für alle Bände verwendet, deren Herkunft unklar war oder – insbesondere nach Kriegsende 1945 – vielleicht unklar bleiben sollte. Anna und Paul Mendel lebten in Hamburg, bis sie im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden und dort starben. Die Bücher befinden sich als Spende ihres Großneffen weiter im Bestand der Bibliothek.
-
-
2 Bücher
Zwei Bände aus einer Liste von 500 Büchern, die den Eheleuten Emil und Ida Netter (verwitwete Koch) gehörten, wurden im Bestand der Stabi gefunden. Emil Netter hatte sich 1936 das Leben genommen. Ida gelang 1939 die Ausreise. Eines der Bücher enthält das Exlibris von Ida Koch und wurde der Bibliothek von dem heute in den USA lebenden Sohn Idas als Geschenk überlassen. Das andere Buch mit dem Exlibris von Emil Netter wurde seiner Großnichte restituiert.
-
-
7 Bücher
Der Rabbiner Dr. Joseph Norden wurde am 17. Mai 1870 in Hamburg geboren. Nach Tätigkeiten von 1907 bis 1935 in Elberfeld (Wuppertal), kehrte er nach Hamburg zurück. Er lehnte es ab auszuwandern, sondern blieb bei seiner Gemeinde. Am 15. Juli 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er am 7. Februar 1943 verstarb. Ein Buch wurde an seinen Urenkel restituiert, vier weitere Bücher wurden auf Wunsch der Familie an das Jüdische Museum Berlin, die Gedenkstätte Yad Vashem und die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal gestiftet.
-
-
12 Bücher
Dem jüdischen Gelehrten Dr. Samuel Ochs gelang 1939 die Ausreise nach London, nachdem er 1938 verhaftet, in das KZ Buchenwald gebracht und dort schwer misshandelt worden war. Das in der Stabi Hamburg gefundene Buch war wahrscheinlich mit dem Umzugsgut in den Hamburger Hafen gelangt. Dieses wurde konfisziert und versteigert, während das Buch von der Gestapo der Stabi Hamburg übergeben wurde. Es konnte an die Enkelin von Samuel Ochs zurückgegeben werden.
-
-
420 Bücher
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt Ignaz Petschek (1857–1934) große Anteile an Braunkohlewerken und Bergbaugesellschaften in Nordwestböhmen und Mitteldeutschland. Mit der Annexion des Sudentenlandes im Oktober 1938 fielen seine Unternehmen an das Deutsche Reich, und auch der Privatbesitz der Familie wurde beschlagnahmt. Im Sommer 1938 floh die Familie über Kuba in die USA. Mit dem Einverständnis der noch lebenden Enkel wurden die im Bestand gefundenen Bücher der Urenkel-Generation zurückgegeben – mit 420 Bänden die bisher umfangreichste Restitution.
-
-
1 Buch
Theodor Philipp war Lehrer an der Lüneburger Synagogengemeinde. Das Buch kam vermutlich über seine Tochter Olga Baruch, geb. 1869, in die Stabi. Sie wurde aus Hamburg deportiert, die Gestapo beschlagnahmte den Besitz. Der Band wurde durch die Enkelin Ruth Lustig in Israel an das Museum Lüneburg gestiftet.
-
-
4 Bücher
Im Bestand der Stabi Hamburg wurden vier Bücher der Hamburgerin Marie May Reiss ermittelt, die 1943 als Geschenk der Gestapo ins Haus gekommen waren. Marie May Reiss, geboren 1895, lebte mit ihren Kindern nach dem frühen Tod ihres Mannes in Hamburg-Harvestehude. Im Juni 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Tochter Ingeborg nach Auschwitz deportiert, wo sich die Spuren der beiden verlieren. Der in Großbritannien lebende Großneffe von Marie May Reiss entschied sich dafür, die Bücher der Stabi zu überlassen.
-
-
4 Bücher
Hermann Simon war bereits 1923 verstorben, seine Frau Rose Simon geb. Weinberg, heiratet Leopold Kaufmann. Der emigrierte Ende der 30er Jahre nach Bolivien ohne sie und ließ sich scheiden. Rose Kaufmann, geb. Weinberg kam im Rahmen einer Verhaftung im August 1942 um. Hermann und Rose Simon waren die Großeltern von Hermann Simon, dem Gründungsdirektor des Centrum Judaicum Berlin. Er nahm die vier Bücher seiner Großeltern in Empfang.
-
-
1 Buch
Die Philologin Hilde Spier und ihr Mann Karl lebten zunächst in Köln, später in Erfurt. Sie gingen 1935 zunächst nach Belgien, von dort nach Frankreich. Nach dessen Niederlage versuchten die Eheleute fieberhaft das Land zu verlassen. Ein Fluchtversuch im August 1942 scheiterte und Hilde und Karl Spier wurden verhaftet. Mithilfe eines Wachmannes gelang es ihnen, ihre Kinder in die Obhut eines italienischen Diplomaten zu geben, der sie bis zum Kriegsende in Italien versteckte. Die Eheleute wurden kurze Zeit später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihre Kinder zeigten sich sehr bewegt über das Buch ihrer Eltern.
-
-
5 Bücher
Hans Sternheim wurde 1880 in eine Berliner Bankiersfamilie, die zum engsten Kreis der Freunde des Dichters Theodor Fontane gehörte geboren. Die Sternheims traten schon im späten 19. Jahrhundert vom Judentum zum Protestantismus über. Als ihr Sohn Hans 1893 getauft wurde übernahm Fontane die Patenschaft. Hans Sternheim wurde ein hochangesehener Druckerei-besitzer in Berlin. Ab 1933 wurden er und seine aus Hamburg stammende Frau Ida Eschwege als „Volljuden“ verfolgt. Berufsverbot und Entrechtung trieben die beiden ab 1936 in existentielle Not. Sternheims unfreiwilliger Verkauf von Büchern im Mai 1939 ist deshalb als NS-verfolgungsbedingter Entzug zu werten - die 1939 von der SUB auf einer Auktion erworbenen Bücher sind mithin NS-Raubgut.
Seine Enkelin hat sich entschieden, die Bücher ihres Großvaters in der SUB zu belassen und uns zusätzlich Familiendokumente und Bücher zu schenken - darunter einen Gedichtband mit persönlicher Widmung Theodor Fontanes an Hans Sternheims Mutter Marie, „in herzlicher Freundschaft“.
-
-
2 Bücher
Ein Buch mit dem Stempel Fritz Warburgs, das der Stabi Hamburg 1943 als „Geschenk“ überwiesen worden war, konnte den Erben zur Restitution angeboten werden. Fritz Warburg emigrierte im Mai 1939 nach Schweden und lebte ab 1957 mit seiner Frau Anna in Israel. Die Familie entschied sich dafür, das Buch der Stabi zu schenken.
Kontakt: