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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hamburg

Hebraica, jiddische Literatur und jüdische Zeitschriften

Die Jüdische Gemeinde Hamburg und die Staats- und Universitätsbibliothek haben vertraglich vereinbart, dass die jüdische Gemeindebibliothek in der Stabi aufbewahrt wird. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung seitens der FHH, der Hermann-Reemtsma-Stiftung und der Zeitstiftung, wird die Erschließung der Bibliothek ermöglicht und diese sowohl der Forschung als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Historische Einbände

Zur Geschichte der Bibliothek

Am 4.9.1957 erreichten zwei Lastwagen aus Dresden, beladen mit 130 Bücherkisten Hamburg. Adressat war die Jüdische Gemeinde Hamburg. Ein Schatz war nach langer Irrfahrt nach Hamburg zurückgekehrt, dabei auch 60 Kisten mit im Krieg ausgelagerten Büchern der Staatsbibliothek. Der Schatz – das war die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hamburg, die 1939 vom Sicherheitsdienst beschlagnahmt und in 101 Kisten als „Hamburger Judenbibliothek“ nach Berlin ins Reichssicherheitshauptamt verbracht worden war. „Dieser geretteten Bibliothek“, so Alice Jankowski, " ... ist zu wünschen, dass ihr eine neue, auf einem tragfähigen Fundament stehende zukünftige Nutzung beschieden ist.“(aus: Jankowski, Alice: Raub und Rückgabe: die Irrfahrt der Bibliothek des Jüdischen Religionsverbandes - in: Gilis-Ḳarlebakh, Miryam: die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz ..." (Daniel 12,3) : die Sechste Joseph Carlebach-Konferenz ; Joseph Carlebach und seine Zeit ; Würdigung und Wirkung)

Dieses Fundament ist nun gegründet durch die Erschließung der Bibliothek in der Stabi, Signaturengruppe hs jgb. Die Bände sind über den Handschriftenlesesaal der Stabi einsehbar.

Bestandsinformationen

Bei der Jüdischen Gemeindebibliothek handelt es sich um eine Bibliothek, die in ihrer Geschlossenheit, Vielfalt, mit ihren zahlreichen Raritäten und Bänden eine bemerkenswerte Besonderheit darstellt. Die Sammlung umfasst ca. 13.000 Bände in deutscher, hebräischer und jiddischer Sprache. Besonders wertvoll: 3.000 hebräische Bände aus dem 17. Und 18. Jahrhundert. Anhand dieser alten Hebraica kann man eine kleine Geschichte des hebräischen Druckwesens im aschkenasisch-jüdischen Raum zeichnen. Eine sehr große Zahl von Halachawerken zu einzelnen Themen, dazu ein großes Sortiment verschiedener Rabbinerbibeln (Mikra’ot Gedolot), die gängigen Midraschwerke, viele in den ersten wissenschaftlichen Originalausgaben, auch illustrierte zweisprachige Prachtbibeln.

Aus dem 19. Jahrhundert findet sich praktisch alles, was in Deutschland in diesem Jahrhundert an Hebraica erschienen ist. Des Weiteren eine stattliche Sammlung jiddischer Literatur mit ca. 300 Titeln. Ein besonderer Reichtum: die zahlreichen geschlossenen oder teilweise vorhandenen jüdischen Zeitschriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die in dieser Fülle selten anzutreffen sind: Schulamit, Jeschurun, Ha-Maskir, Der Orient, Allgemeine Zeitung des Judentums, Ha-Tekufa, Ha-Schachar, die Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Zeitschrift für hebräische Bibliographie, Jüdische Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik.

Kontakt:

Dr. Katrin Janz-Wenig


Handschriften, Hebraica, Judaica
E-Mail: katrin.janzwenig@sub.uni-hamburg.de
Telefon: +49 40/42838 5846
Telefax: +49 40/42838 3352