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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Reinhold Schaefer – ein Hamburger Maler und Bühnenbildner

Eine Ausstellung der Hamburger Theatersammlung in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky

Reinhold Schaefer (5. Dezember 1887 Hamburg – 7. Februar 1977 Lübeck) gehörte zu den stillen Künstlern, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Hamburg wirkten. Sein Metier hatte er von der Pike auf gelernt, in einer Ausbildung zum Theatermaler am Thalia Theater. Daneben besuchte er die Kunstgewerbeschule am Steintor und dann am Lerchenfeld. Er war Mitglied im Altonaer Künstlerverein und in der Hamburgischen Künstlerschaft und beteiligte sich wiederholt an Gruppenausstellungen.

1909, nach den Gesellenjahren, war Schaefer als Ausstattungsleiter an das Thalia Theater zurückgekehrt, wo er mit dem Regisseur Leopold Jeßner eine Bresche für die theatralische Moderne schlug. Gegen die Milieumalerei des Bühnennaturalismus suchten sie in stilisierten Bildern und einem zum Expressionismus drängenden Gestus die Idee des dramatischen Werks herauszuarbeiten.  

Nach einem Zwischenspiel in Altona (1919-1921) kam Schaefer 1921 an die Hamburger Kammerspiele Erich Ziegels, der seiner Zeit ambitioniertesten und theaterästhetisch avanciertesten unter Hamburgs Bühnen. Er gestaltete dort flexibel und einfühlsam die Dekorationen für klassische Werke, für französische Salonstücke und die Dramen zeitgenössischer Autoren. 1932 kehrte er mit Ziegel an das Thalia Theater zurück. Er blieb dort noch bis 1937 und wechselte dann zu Saladin Schmitt an das Stadttheater in Bochum.

1907, im Alter von 20 Jahren, hielt der junge Künstler seine Arbeitsstätten auf der Leinwand fest. Er schuf eine Ansicht des Malersaals und dann, 1911, des Schnürbodens, wie er sie im alten Thalia Theater vorgefunden hatte. Beide Gemälde sind nun aus Privatbesitz nach Hamburg zurückgekehrt. Die Universität Hamburg dankt Frau Charlotte Fischer, geb. Schaefer (Leonberg), und Herrn Dipl.-Ing. Reinhard Schaefer, Ltd. Baudirektor i.R. (Lübeck/Merzhausen), für die großzügige Schenkung dieser beiden Bilder, in denen ein Stück altes Hamburg überliefert ist. Aus Anlass der Schenkung stellt die Hamburger Theatersammlung die beiden Gemälde zusammen mit einer Auswahl von Bühnenbildentwürfen Reinhold Schaefers erstmals der Öffentlichkeit vor.