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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Dezember 2011

Der Mann im Turm
Lorenz, Karl: Der Mann im Turm : Dichtung und Holzschnitte. M[alente]-Gr[emsmühlen] : Turmpresse, 1930.
100 Bl. : Ill. (Holzschn., farb.); 48 x 32,5 cm. (Holzschnitt-Bilder-Buch; 1)
In losen Bogen, handkol., voll sign., Ex. Nr. 22 der Ausg. B. Nr. 1-25 auf Japandruckpapier.

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Sammlung „Schönes Buch", Signatur: Sem 19/2026: 14,7

Das Holzschnitt-Bilder-Buch „Der Mann im Turm“ist ein umfangreiches Mappenwerk, das Dichtung und graphische Kunst von Lorenz auf 100 Blättern vereint. Er selbst zählt sich zu den „Künstler-Dichter-Maler-Menschen“. Dies ist nur eine seiner zahlreichen, aus dem Expressionismus entwachsenen Wortschöpfungen. Der Mann im Turm beginnt sein Werk mit den Worten:

O süsseres Geheimnis,flammeblau! Der Bäume Wogehinauf – Fern seehinüber glühn Lächelnd der Möwen Mutter Guteabendmahle! Glück blüht reinflankemühlend durch die Stunde! Die Sterne flüstern leis im Röteflamme-Kreis Der blauen Schale!

In phantasievoller, klingender Sprache beschreibt Lorenz die Nacht in der Natur mit nachtaktiven Tieren wie der Fledermaus und rauschenden Bäumen, die sich unter Sternenhimmel und Mondglanz wiegen. Und alles ergibt offenbar ein Bild des Friedens. Am Ende spricht er von einer „gute[n] Nacht voll grossem Bäume-Frieden!“

In der jüngsten Vergangenheit konnte die Staatsbibliothek das dazugehörige Malerbuch erwerben, das schon 1924 entstand. Hier finden wir die eigenen Dichtungen handgeschrieben und mit Wasserfarben illuminiert wieder. Das Pendant dazu stellt das ebenfalls 1924 von seiner Hand gefertigte Malerbuch „Die Frau im Turm“ dar, das sich seit kurzem auch in der Hamburger Sammlung befindet. Dieses sollte vermutlich auch als Holzschnitt-Bilderbuch erscheinen, ist bisher aber nur in Gestalt dieses Entwurfs nachgewiesen.

Expo des Monats (Dezember)

Die Staatsbibliothek besitzt die wohl größte Sammlung der Holzschnittwerke des Hamburger Künstlers Karl Lorenz. Da in ihr nicht nur die vollendeten Werke des Künstlers enthalten sind, sondern auch viele Vorabdrucke und Probeexemplare, dokumentiert sie in äußerst lebendiger Vielfalt die Entwicklungsstufen seines Schaffens und besonders seine Experimentierfreudigkeit mit Formen und Farben.

Antje Theise

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